Die beiden Nachwuchsjournalisten sind ein Team. Drei Wochen lang recherchierten sie in Lagos und sind nun stolz auf ihren gemeinsamen Film. Madli und Ayodele sind Teilnehmer unseres Projektes East4 South.
Mit welchen Vorurteilen haben afrikanische Länder zu kämpfen?
Ayodele Okulaja: Einige Menschen denken immer noch, dass Afrika nur aus Busch und Wald besteht. Aber natürlich haben wir auch wohlhabende Regionen. Ich empfehle immer, sich beide Seiten anzusehen: die wilden, rauen Teile des Kontinents und im Gegensatz dazu die reichen und erfolgreichen Gegenden Afrikas.
Madli Lääne: Bevor ich das erste Mal nach Afrika gereist bin, hatte ich sehr viele Vorurteile. Die Reise nach Nigeria war nun bereits mein zweiter Aufenthalt und von daher war ich dieses Mal tatsächlich offen und vorurteilsfrei.
Ayodele, was haben Sie vor Ort in Nigeria unternommen, um Ihrer estnischen Kollegin das wahre Nigeria zu zeigen?
Ayodele Okulaja: Ich hatte viele Ausflüge geplant und habe versucht, Madli unsere große kulturelle Vielfalt zu zeigen - historische Orte, Museen, Kultur. An einigen dieser Orte bin ich selbst noch nie gewesen, so dass sogar ich am Ende überrascht war, wie kulturell vielfältig meine Heimat ist.
Seit 2010 haben insgesamt 60 Journalisten aus Afrika und Osteuropa an dem Projekt East4South teilgenommen. Ziel des von der EU finanzierten Netzwerkes ist es, den Meinungsaustausch von Medienmachern aus Afrika und Europa zu fördern und Vorurteile in der Berichterstattung abzubauen. In der letzten Runde von East4South waren vier osteuropäische Journalisten für drei Wochen bei ihren afrikanischen Teampartnern, um gemeinsam einen Film zu produzieren.