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Lufthansa und Flugbegleiter einigen sich

13. November 2012

Der monatelange Tarifkonflikt zwischen der Deutschen Lufthansa und ihren Flugbegleitern ist beigelegt. Unter Vermittlung des Schlichters Rürup einigten sich beide Seiten auf eine umfassende Lösung.

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Ein Flugbegleiter und Stewardessen der Lufthansa (Foto: dapd)
Bild: dapd

Der als Tarifschlichter eingesetzte Wirtschaftswissenschaftler Bert Rürup teilte in Wiesbaden mit, die Lufthansa und die Flugbegleiter-Gewerkschaft Ufo hätten dem Einigungspaket zugestimmt. Die Gewerkschaftsmitglieder müssen das Ergebnis noch in einer Urabstimmung billigen.

Nach Angaben Rürups steigen die Einkommen der rund 18.000 Flugbegleiterinnen und Flugbegleiter der größten deutschen Airline im kommenden Jahr inklusive einer Einmal-Zahlung von 320 Euro um fast 4,6 Prozent. Die Lufthansa verzichtet bis Ende 2014 auf betriebsbedingte Kündigungen und bis 2016 auf den Einsatz von Leiharbeitsfirmen im Flugbegleitdienst.

Für Stewardessen und Stewards die zur Lufthansa-Billigtochter Germanwings wechseln, gibt es einen Bestandsschutz. Sie bleiben Mitarbeiter der Lufthansa. Die Tarifpartner verständigten sich zudem auf ein Jahresarbeitszeitmodell. In einem flexiblen Arbeitszeitkorridor könnten für die Zeit eines zu erwartenden Personalüberhangs Arbeitszeit und entsprechend Gehälter der Flugbegleiter um bis zu fünf Prozent reduziert werden, erklärte Rürup. Gleichzeitig wird die Tarifstruktur grundlegend geändert. Für neu eingestellte Mitarbeiter gilt ab 2013 eine neue Vergütungstabelle. Zudem werden die jährlichen Stufensteigerungen 2013 einmalig ausgesetzt. Neu eingeführt wurde eine veränderte Erfolgsbeteiligung.

Damit ist eine der härtesten Tarifauseinandersetzungen in der Geschichte der Lufthansa zu Ende. Im August und September hatten die Stewardessen und Stewards in drei Streikwellen die Arbeit niedergelegt. Insgesamt fielen mehr als tausend Flüge aus. Die Gewerkschaft Ufo war mit einer Forderung nach fünf Prozent mehr Geld in die Tarifverhandlungen gegangen und verlangte zudem den Verzicht auf Leiharbeit in der Kabine. Die Lufthansa wollte längere Arbeitszeiten und eine Abflachung der Gehaltsstufen durchsetzen. Die Fluggesellschaft leidet unter der Konkurrenz von Billig-Airlines, hohen Treibstoffpreisen und der Euro-Krise und hat deshalb ein milliardenschweres Sparprogramm aufgelegt.

Der größte Streik in der Geschichte der Lufthansa

wl/se (dpa, dapd, rtr)