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Lufthansa will Air Berlin

5. Mai 2017

Nun liegen die Karten auf dem Tisch: Die größte deutsche Fluglinie Lufthansa interessiert sich für die Übernahme des Konkurrenten Air Berlin - zahlen sollen aber erst mal die Scheichs.

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Flugbegleiterinnen Fluggesellschaft Lufthansa
Bild: picture-alliance/dpa/K. D. Gabbert

Es ist vor allem der Air-Berlin-Großaktionär Etihad, an den Lufthansa-Chef Carsten Spohr appelliert: "Die Schuldenfrage kann nur Abu Dhabi lösen", sagte Spohr am Rande der Lufthansa-Hauptversammlung am Freitag in Hamburg. Das sei auch den dortigen Verantwortlichen klar.

Schon im Vorfeld hatte sich Spohr an den Kauf von Air Berlin herangetastet. Bei einem Besuch beim Air-Berlin-Großaktionär in Abu Dhabi Anfang der Woche sei über die Situation der zweitgrößten deutschen Fluglinie gesprochen worden, so Spohr. Der Regierung des Emirats am Persischen Golf sei klar, dass das hohe Kostenniveau der Berliner Fluggesellschaft, die Schulden und ein mögliches Veto der Wettbewerbshüter die Lufthansa daran hinderten, den Rest der Krisen-Airline zu übernehmen, sagte Spohr weiter am Rande der Hauptversammlung in Hamburg.

Integration schon bedacht

Die kartellrechtlichen Probleme bei einer Übernahme der deutschen Nummer zwei durch die Nummer eins bezeichnete Spohr als "lösbar". Schließlich hätten in der Vergangenheit auch British Airways und Air France kleinere nationale Konkurrenten übernehmen dürfen. Die Lösung der kartellrechtlichen Probleme liege klar in der Verantwortung der Lufthansa.

Air Berlin kriselt seit längerem. Das Unternehmen hat Schulden von rund 1,2 Milliarden Euro angehäuft und in diesem Jahr weitere hohe Millionenspritzen der Etihad erhalten. Die beiden Fluglinien sind bereits miteinander im Geschäft: Derzeit mietet die Kranich-Linie von der Hauptstadt-Airline 38 Flugzeuge einschließlich deren Crews. Die verbliebene Air Berlin mit noch 75 Jets könnte nach den Plänen in die Lufthansa-Billigtochter Eurowings integriert werden. Sie sei schon jetzt der Wachstumstreiber im Konzern und werde bis zum Jahresende 160 Flugzeuge umfassen, so Spohr vor den Aktionären.

nm/uh (dpa, afp)