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Litauen ist fit für den Euro

4. Juni 2014

Litauen kann nach Auffassung der EU-Kommission und der Europäischen Zentralbank zum 1. Januar 2015 den Euro einführen. Inflation, Haushaltsdefizit und Verschuldung habe das Land im Griff.

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EU-Flagge in Vilnius (Foto: dpa)
Bild: picture-alliance/dpa

Das baltische Land mit knapp drei Millionen Einwohnern erfülle die Beitrittskriterien, stellten die EU-Behörde und die EZB am Mittwoch in getrennten Berichten fest. Litauen wäre das 19. Mitglied des Währungsclubs und würde den Beitritt der baltischen Staaten zur Eurozone komplettieren. Zuletzt hatte Lettland im Januar auf den Euro umgestellt. Endgültig entscheiden müssen die EU-Finanzminister, voraussichtlich bei ihrer Sitzung im Juli.

Die EU-Kommission lobte die "langjährige umsichtige Haushaltspolitik und wirtschaftlichen Reformen" Litauens, die das Land reif für den Euro gemacht hätten. Auch Europas Währungshüter halten Litauen fit für den Euro - trotz einiger Bedenken. Litauen habe Inflation, Haushaltsdefizit und Staatsverschuldung im Griff, schreibt die Notenbank in ihrem Konvergenzbericht. Auch die Währung Litas bewege sich seit Jahren stabil zum Euro. Sorgen bereitet den Notenbankern aber mittelfristig der Inflationsdruck in dem Land.

Das Haushaltsdefizit lag im vergangenen Jahr bei 2,1 Prozent und damit unter dem für die Aufnahme in die Währungsunion nötigen Schwellenwert von drei Prozent. Auch die Staatsverschuldung von 39,4 Prozent lag deutlich unter der geforderten 60-Prozent-Grenze. Die Teuerungsrate der Verbraucherpreise erfüllte mit lediglich 0,6 Prozent ebenfalls die Erfordernisse - sie lag 2007 noch etwas zu hoch.

Abgesehen von Großbritannien und Dänemark sind alle EU-Mitgliedstaaten vertraglich zur Einführung des Euros verpflichtet, wenn sie die entsprechenden Bedingungen erfüllen. Das betrifft nun noch Bulgarien, Tschechien, Kroatien, Ungarn, Polen, Rumänien und Schweden. Der Kommissionsanalyse zufolge erfüllt aber derzeit keiner dieser sieben Staaten alle Voraussetzungen. Ihre Situation soll deshalb in zwei Jahren erneut geprüft werden.
ul/uh (dpa, rtr,afp)