Blind-Porträts von Twitter-Followern
19. Dezember 2009Das Projekt "ich male meinen Follower" hat Michaela von Aichberger bekannt gemacht, und nicht nur unter ihren virtuellen Anhängern. Ihre Zeichnungen sind derzeit in zahlreichen Großstädten zu sehen. In ihrer ersten Ausstellung hat Frau "frauenfuss" viele von ihren Protagonisten, die aus allen Ecken Deutschlands eingereist waren, zum ersten Mal zu Gesicht bekommen.
"Ich finde es immer wunderbar, wenn ich kein Foto von dem Follower habe, sondern ein bisschen fantasieren kann, einfach gucke, was schreiben die Menschen über sich, was sehen sie für Filme, was lesen sie für Bücher. Und daraus mache ich dann ein kleines Psychogramm und denke, so ist also die Figur, so muss der Mensch dann aussehen", schildert Michaela von Aichberger ihre künstlerischen Ambitionen.
"frauenfuß" kann sich vor Anfragen kaum retten. Ihre "Follower" heißen "Häkelschwein", "Stricktier" oder "Textelle". Ihre Bilder sind pure Hirngespinste, treffen aber meist ins Schwarze: "Alle waren hellauf begeistert. Wenn ich Aktbilder einfließen lasse und Leute nackt darstelle, dann frage ich vorher: 'Ist es okay, das so zu twittern?' Und da sagen die Leute: 'Oh, super! Das ist ja Klasse!'", erzählt die Twitter-Künstlerin im Interview mit DW-WORLD.DE.
Autorin: Daria Bryantseva
Redaktion: Conny Paul