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Leverkusen weiter Tabellenführer

29. November 2009

Bayer Leverkusen strebt nach einer beeindruckenden Vorstellung gegen den VfB Stuttgart der ersten deutschen Meisterschaft entgegen. Die anderen Top-Clubs ließen am 14. Spieltag Federn. Nur Bayern kommt näher.

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Leverkusens Stefan Kiessling und Daniel Schwaab im Kampf um den Ball mit Stuttgarts Arthur Boka (Bild: AP/Hermann J. Knippertz)
Selten so umkämpft: Leverkusen gegen StuttgartBild: AP
Leverkusen's Stefan Kiessling, left, and Leverkusen's Eren Derdiyok celebrate their side's third goal during the German first division Bundesliga soccer match between Bayer Leverkusen and VfB Stuttgart in Leverkusen, Germany, Sunday, Nov. 29, 2009. (AP Photo/Hermann J. Knippertz) ** NO MOBILE USE UNTIL 2 HOURS AFTER THE MATCH, WEBSITE USERS ARE OBLIGED TO COMPLY WITH DFL-RESTRICTIONS, SEE INSTRUCTIONS FOR DETAILS **
Die beiden Torschützen: Kießling (li.) und DerdiyokBild: AP

Von wegen "Vize-Kusen". In dieser Saison kann es für Bayer Leverkusen nur ein Ziel geben: Die deutsche Meisterschaft. Es wäre die erste in der Vereinsgeschichte, die erste nach 31 Jahren Bundesliga-Zugehörigkeit. Und nach dieser Leistung am Sonntag gegen den VfB Stuttgart, nach dem bisherigen Verlauf dieser Spielzeit, wäre der Titel durchaus verdient, auch wenn Trainer Jupp Heynckes abwiegelt: "Ob Spitzenreiter oder nicht, wir haben heute über weite Strecken klasse Fußball gespielt und die Stuttgarter Mannschaft ist nicht so schlecht, wie es das Ergebnis aussagt."

Die Stuttgarter waren mit einigem Selbstvertrauen nach dem 2:0-Sieg in der Champions League bei den Glasgow Rangers in die Partie gegangen. Aber in der Bundesliga verfielen die Schwaben schnell wieder in den alten Schlendrian. Und den konnten sie sich bei ihrer Tabellensituation - als Vorletzter - nun wirklich nicht leisten, zumal der Tabellenführer aus Leverkusen vom ersten Moment an keinen Zweifel an seinem Siegeswillen ließ.

Die Überlegenheit drückte sich erstmals in der 22. Minute in Zahlen aus, als Stefan Kießling eine Hyppiä-Vorlage aus kurzer Distanz ins Tor drückte. Der überragende Toni Kroos bereitete dann mit einem gefühlvollen Heber das 2:0 durch Eren Derdiyok vor (39.). Nach der Pause erhöhte Kießling auf 3:0 (59.), mit einem Foulelfmeter - Lehmann hatte Derdiyok gefoult - zum 4:0-Endstand (86.). Es waren Kießlings Saisontreffer zehn bis zwölf. Erst dann ließen die Gastgeber etwas lockerer und ersparten dem VfB dadurch ein noch größeres Debakel.

In Stuttgart muss Trainer Markus Babbel nach dem kurzen Aufatmen in Glasgow wieder um seinen Job zittern. Bayer Leverkusen profitierte von den Ausrutschern der Verfolger und konnte seinen Vorsprung in der Tabelle sogar noch ausbauen.

Bayern schafft den Anschluss

Bayern-Spieler Thomas Müller schreit seine Freude nach dem 1:0 gegen Hannover heraus. (Bild: AP/Fabian Bimmer)
Da sind wir wieder! Bayern-Torschütze MüllerBild: AP

Das zweite Sonntagsspiel stand wieder unter dem Zeichen des Gedenkens an Robert Enke. Mit Transparenten und Spruchbändern erinnerten die Hannoveraner Fans an den verstorbenen Nationaltorhüter.

Mit dem Anpfiff galt dann aber die volle Konzentration dem Spiel gegen die Bayern. Beide Mannschaften agierten offensiv, spielten sich zahlreiche Chancen heraus, aber nur die Bayern trafen auch. Thomas Müller (19.), Ivica Olic (47.) und Mario Gomez in der Schlussminute erzielten die Tore für den zuletzt so angeschlagenen Rekordmeister. Dabei drückt das 3:0 die wahren Kräfteverhältnisse nicht unbedingt aus, denn Hannover war zumindest in der ersten Stunde stets gefährlich, war nur im Abschluss etwas unglücklich und in der Abwehr bei den Gegentoren ohne die nötige Ordnung. Für Mario Gomez war es ein "schönes Wochenende", Platz vier, ein Sieg, Uli Hoeneß zufriedensgestellt. "Der Manager - und jetzt Präsident", so Gomez, "hat sich einen Sieg gewünscht, und das haben wir ihm heute ermöglicht."

Bremens guter Schluss

Der Wolfsburger Dzeko freut sich über seinen Treffer zum 1:0. (Foto: dpa)
Wolfsburgs Dzeko freut sich über seinen Treffer zum 1:0Bild: picture alliance / dpa

Werder Bremens beeindruckende Serie hat zwar auch gegen den deutschen Meister gehalten, doch die Hansestädter mussten sich im Heimspiel gegen den VfL Wolfsburg mit einem 2:2 (0:1)-Unentschieden begnügen. Damit blieb der Pokalsieger auch im 21. Pflichtspiel nacheinander ohne Niederlage. Wolfsburg holte nach den Niederlagen gegen Nürnberg und Moskau zwar einen Punkt, rutsche allerdings weiter ins Mittelmaß ab.

Wolfsburgs Trainer Armin Veh ärgerte sich anschließend vor allem über das Zustandekommen des Ausgleichstreffers in der Nachspielzeit: "Ein klares Handspiel, woraus dann das Tor entstanden ist. Dass das nicht gesehen worden ist, beutelt uns ein bisschen."

Schalke verpasst die Tabellenführung

Torschütze Marco Reus (r.) freut sich mit Juan Fernando Arango über den Treffer, der den Mönchengladbacher Sieg bedeutete. (Foto: AP)
Torschütze Reus (r.) feiert mit Arango den Treffer, der den Gladbacher Sieg bedeuteteBild: AP

Samstagabend hatte Schalke 04 den vorübergehenden Sprung an die Tabellenspitze verpasst. Die Mannschaft von Trainer Felix Magath unterlag Borussia Mönchengladbach nach zuvor sieben Spielen ohne Niederlage mit 0:1 (0:1) und bleibt damit Dritter hinter dem Führungsduo aus Leverkusen und Bremen. Zugleich war es die erste Auswärtsniederlage der Königsblauen seit mehr als einem halben Jahr. Am 10. Mai verloren die Schalker mit 0:1 - ebenfalls in Gladbach. Schalke-Coach Magath ging nach dem Match mit seiner Abwehr hart ins Gericht: "In der entscheidenden Situation hat unsere gesamte Viererkette geschlafen."

Hamburg lässt wichtige Zähler liegen

Hoogland (l.) macht das 1:1 der Mainzer perfekt. (Foto: AP)
Hoogland (l.) macht das 1:1 der Mainzer perfektBild: AP

Auch der Hamburger SV verpasste einen Sieg. Das Team von Trainer Bruno Labbadia kam beim FSV Mainz 05 nicht über ein 1:1 (1:0)-Remis hinaus und wartet damit nun schon seit sechs Spielen auf einen Sieg. Die Verletztenliste des HSV verlängerte sich in Mainz weiter, als Stürmer Elia ausgewechselt werden musste, doch das wollte der Hamburger Coach nicht überbewerten: "Wir haben es nach dem 1:0 versäumt, vor allen Dingen in der zweiten Halbzeit, den K.o.-Stoß zu setzen. Wir hatten etliche Konterchancen." In der Tabelle rangieren die Hanseaten im Moment auf Platz vier. Der Aufsteiger aus Mainz bleibt zu Hause ungeschlagen und weiter eine der Überraschungen der Saison.

Dortmund stoppt Hoffenheim

Dortmunds Sahin (l.) nach seinem Elfmeter zum 1:2. (Foto: AP)
Dortmunds Sahin (l.) nach seinem Elfmeter zum 1:2Bild: AP

Borussia Dortmund hat die Chancen von 1899 Hoffenheim auf den erneuten Gewinn der Herbstmeisterschaft deutlich verringert. Die Hoffenheimer unterlagen dem BVB in einer hitzigen Partie mit 1:2 (0:1) und verpassten damit die Möglichkeit, ihre Position in der Spitzengruppe der Tabelle zu festigen. Trainer Jürgen Klopp zeigte sich mit der Leistung seiner Dortmunder sehr zufrieden: "Wir mussten gegen Hoffenheim, wie ich finde eine der zwei, drei spielstärksten Mannschaften der Liga, nur ein Standardtor hinnehmen, das sagt einiges über unsere Abwehrarbeit aus." Man habe zudem richtig große Möglichkeiten gehabt, lobte Klopp.

In der unteren Tabellenhälfte feierte Aufsteiger SC Freiburg einen 1:0 (1:0)-Erfolg beim 1. FC Nürnberg. Es war bereits der vierte Auswärtssieg der Breisgauer, die sich damit für die 0:6-Heimpleite gegen Werder Bremen am letzten Spieltag rehabilitierten.

Hertha schon jetzt vor dem Abgrund

Franz feiert das zweite Frankfurter Tor. (Foto: AP)
Franz feiert das zweite Tor der Frankfurter EintrachtBild: AP

Am Tabellenende wird die Lage für Hertha BSC immer bedrohlicher. Die Berliner verloren im heimischen Olympiastadion gegen Eintracht Frankfurt mit 1:3 (0:1). Besonders bitter war die Niederlage für Trainer Friedhelm Funkel, der lange Jahre bei der Eintracht gearbeitet hatte:

"Das was wir uns vorgenommen haben, den Anschluss zu finden, wird jetzt noch schwerer." Mit nur fünf Punkten aus 14 Spielen bleibt die Hertha abgeschlagenes Schlusslicht der Bundesliga. Der Rückstand zu Relegationsplatz 16 beträgt für die seit knapp vier Monaten sowie 13 Ligapartien auf einen Sieg wartenden Berliner nun schon sieben Zähler.

Am Freitag hatten sich der VfL Bochum und der 1. FC Köln 0:0 getrennt.

Autor: Tobias Oelmaier/Calle Kops

Redaktion: Arnulf Boettcher