Leben für die Malerei
Für Daniel Eltinger ist die Malerei das Wichtigste. Er könnte niemals einen anderen Beruf machen. Doch mit seiner Kunst verdient er nicht viel Geld und kann kaum die Miete zahlen. So geht es vielen Künstlern in Berlin.
EINBLENDUNG:
Der Lohn ist Ekstase Ekstase, -n (f.) ein Zustand, in dem man sich sehr glücklich fühlt und in dem man die Welt nicht mehr normal wahrnimmt . Ekstase ist Farbrausch Farbrausch (m., nur Singular) gemeint ist hier:der Zustand, in dem man sich sehr glücklich fühlt, weil man nur mit Farben arbeitet und an nichts anderes denkt .
DANIEL ELTINGER (Maler):
Ich glaube, es ist gut aufgehoben sein an einem guten Ort sein; hier: das machen, was für einen das Richtige ist der in der Malerei ganz gut aufgehoben gut aufgehoben sein an einem guten Ort sein; hier: das machen, was für einen das Richtige ist , der … der gleichzeitig sensibel sensibel mit viel Gefühl; so, dass jemand viel wahrnimmt und stark fühlt ist oder sanftmütig sanftmütig ruhig und freundlich und rücksichtslos und sich nicht drum kehrt sich nicht um etwas kehren eigentlich: sich nicht um etwas scheren/sich nicht an etwas kehren: sich nicht um etwas kümmern; egal sein , ob er seine Eltern glücklich macht oder ob er Geld verdient damit.
SPRECHERIN:
In etwas in etwas tränken etwas in eine Flüssigkeit legen, so dass es komplett nass ist Farbe getränkte etwas in etwas tränken etwas in eine Flüssigkeit legen, so dass es komplett nass ist Folien – Daniel Eltinger setzt sie zu einem Kunstwerk zusammen. Mehrere Wochen, manchmal Monate arbeitet er an einem Bild.
DANIEL ELTINGER:
Finanziell schau ich nicht weiter als bis zum nächsten Monat. Das geht mal gut, und mal geht’s nicht so gut. Keine Urlaubsreisen, wir sind bedroht von von etwas bedroht sein gefährdet sein, von etwas betroffen zu werden Altersarmut. Der Lohn der Malerei, der liegt in der Malerei selber. Dass wir die Freiheit haben, unser Leben so zu gestalten etwas gestalten hier: entscheiden, wie etwas sein soll , dass wir … dass wir der Sache so dienen dürfen, dass wir so ganz drin aufgehen ganz in etwas auf|gehen hier: sich stark mit etwas beschäftigen und sich nur auf diese Sache konzentrieren, weil man große Freude daran hat dürfen. Da liegen dann Ekstasen drin und Freude, die aus Richtigkeit Richtigkeit (f., nur Singular) hier: die Tatsache, dass jemand etwas macht, wobei er sich gut fühlt und das zu ihm passt kommt.
SPRECHERIN:
Sich sich vermarkten Werbung für sich machen, damit man Geld verdient für Geld selbst zu vermarkten sich vermarkten Werbung für sich machen, damit man Geld verdient , fällt schwer|fallen, etwas fällt jemandem schwer etwas ist schwierig für jemanden; jemand kann etwas nicht so gut Daniel Eltinger wie vielen bildenden Künstlern bildender Künstler, -/bildende Künstlerin, -nen jemand, derein künstlerisches Objekt schafft, z. B. ein Maler schwer schwer|fallen, etwas fällt jemandem schwer etwas ist schwierig für jemanden; jemand kann etwas nicht so gut . Seine Bilder sind ab 1500 Euro zu haben, die Größeren kosten um die 6000. Doch er verkauft meist nur fünf bis sechs pro Jahr und ist auf etwas/jemanden angewiesen sein etwas/jemanden unbedingt brauchen; von etwas/jemandem abhängig sein oft zusätzlich auf auf etwas/jemanden angewiesen sein etwas/jemanden unbedingt brauchen; von etwas/jemandem abhängig sein Sozialhilfe Sozialhilfe (f., nur Singular) gemeint ist hier: das Geld, das arme Menschen vom Staat bekommen angewiesen auf etwas/jemanden angewiesen sein etwas/jemanden unbedingt brauchen; von etwas/jemandem abhängig sein . Die deutsche Hauptstadt Berlin zieht jemanden an|ziehen hier: dafür sorgen, dass jemand irgendwohin kommt seit Jahren Künstler aus aller Welt an jemanden an|ziehen hier: dafür sorgen, dass jemand irgendwohin kommt .
EINBLENDUNG:
Bildende Künstler leben oft prekär prekär (finanziell) schwierig; problematisch; unsicher . Sie verdienen weniger als 12.000 Euro im Jahr.
SPRECHERIN:
Wer hier ausstellt, hat es geschafft. Die Galerie Galerie, -n (f.) hier: ein Ort, an dem Kunst gezeigt und verkauft wird „Eigen + Art“ ist eine der Topadressen in Deutschland. Galerist Galerist, -en/Galeristin, -nen jemand, der Kunst in einem Gebäude ausstellt und verkauft Gerd Harry Lybke vertritt Malerstars wie Neo Rauch und wurde so selbst berühmt. Die Wände der Galerie sind leer, nur eine Perlenkette liegt auf dem Boden. Sie ist Teil einer Installation Installation, -en (f.) hier: ein Kunstwerk in einer bestimmten Umgebung , die 90.000 Euro kostet. Konzeptkunst Konzeptkunst (f., nur Singular) eine moderne Kunstrichtung, bei der vor allem die Idee hinter dem Kunstwerk wichtig ist , zu zu etwas Zugang finden etwas langsam verstehen und mögen der Daniel Eltinger erst Zugang zu etwas Zugang finden etwas langsam verstehen und mögen finden zu etwas Zugang finden etwas langsam verstehen und mögen muss. Daniel schaut sich gern Ausstellungen an. Das inspiriert jemanden inspirieren jemanden auf neue Ideen bringen ihn. Doch der kommerzielle kommerziell geschäftlich; so, dass mit etwas Geld zu verdienen ist Kunstbetrieb bleibt jemandem fremd|bleiben hier: so, dass jemand sich für etwas nicht interessieren kann; so, dass etwas jemandem nicht gefällt ihm fremd jemandem fremd|bleiben hier: so, dass jemand sich für etwas nicht interessieren kann; so, dass etwas jemandem nicht gefällt . Dabei müsste er eigentlich Teil davon sein.
DANIEL ELTINGER:
Wir sind heutzutage so viele Künstler, dass die sehr aus dem Vollen schöpfen aus dem Vollen schöpfen hier: eine sehr große Auswahl haben können. Müsste schon ein großer Zufall sein – wie im Märchen.
GERD HARRY LYBKE (Galerie „Eigen + Art“):
Am besten man macht selber ’ne Galerie auf als junger Künstler und man tut sich zusammen und macht das. Weil, jetzt: Wir nehmen jetzt nicht irgendeinen Künstler auf oder so was, sondern bei uns ist’s eher so, dass man sagen könnte: Bitte rufen Sie uns nicht an, wir rufen Sie an. Also, wenn uns was hier im Team auffällt auf|fallen besonders bemerkt werden oder ’n Künstler von uns sagt, hey, guck dir das mal an, dann guckt man sich das an. Aber man hat auch gar keine Zeit, all die Bewerbungen und all die Dinge, die hereinkommen, sich anzusehen.
SPRECHERIN:
Der Kunstmarkt ist umkämpft umkämpft so, dass viele Menschen versuchen, das gleiche Ziel zu erreichen , das Angebot viel größer als die Nachfrage.
EINBLENDUNG:
Mehr als 20.000 bildende Künstler konkurrieren um um etwas konkurrieren versuchen, das gleiche Ziel zu erreichen wie andere 400 Galerien.
SPRECHERIN:
Daniel Eltinger verkauft seine Bilder bisher eher zufällig, vor allem an Freunde, Bekannte und einige wenige Sammler.
DANIEL ELTINGER:
Ich glaube, das wär mir gar nicht möglich, dass ich … dass ich was so male, dass es sich leichter verkauft. Der Betrachter soll erwarten dürfen, dass das Gemälde Gemälde, - (n.) ein Bild, das von einem Künstler gemalt wurde möglichst es selbst ist, dass es nach seinen eigenen Werdebedingungen Werdebedingung, -en (f.) hier: die künstlerischen Bedingungen, die es gibt, damit ein Kunstwerk entsteht entwickelt wurde. Die Freiheit, das machen zu dürfen, was ich machen will, die ist mir das Kostbarste kostbar sehr wertvoll . Dafür nimmt etwas in Kauf nehmen umgangssprachlich für: etwas akzeptieren, auch wenn es negativ ist, weil man es zu einer eigentlich positiven Sache gehört man dann es in Kauf etwas in Kauf nehmen umgangssprachlich für: etwas akzeptieren, auch wenn es negativ ist, weil man es zu einer eigentlich positiven Sache gehört , dass man nicht so mitmachen kann mit den anderen, wie … wie es so üblich ist.
Leben für die Malerei
Ekstase, -n (f.) — ein Zustand, in dem man sich sehr glücklich fühlt und in dem man die Welt nicht mehr normal wahrnimmt
Farbrausch (m., nur Singular) — gemeint ist hier: der Zustand, in dem man sich sehr glücklich fühlt, weil man nur mit Farben arbeitet und an nichts anderes denkt
gut aufgehoben sein — an einem guten Ort sein; hier: das machen, was für einen das Richtige ist
sensibel — mit viel Gefühl; so, dass jemand viel wahrnimmt und stark fühlt
sanftmütig — ruhig und freundlich
sich nicht um etwas kehren — eigentlich: sich nicht um etwas scheren/sich nicht an etwas kehren: sich nicht um etwas kümmern; egal sein
etwas in etwas tränken — etwas in eine Flüssigkeit legen, so dass es komplett nass ist
von etwas bedroht sein — gefährdet sein, von etwas betroffen zu werden
etwas gestalten — hier: entscheiden, wie etwas sein soll
ganz in etwas auf|gehen — hier: sich stark mit etwas beschäftigen und sich nur auf diese Sache konzentrieren, weil man große Freude daran hat
sich vermarkten — Werbung für sich machen, damit man Geld verdient
Richtigkeit (f., nur Singular) — hier: die Tatsache, dass jemand etwas macht, wobei er sich gut fühlt und das zu ihm passt
schwer|fallen, etwas fällt jemandem schwer — etwas ist schwierig für jemanden; jemand kann etwas nicht so gut
bildender Künstler, -/bildende Künstlerin, -nen — jemand, der ein künstlerisches Objekt schafft, z. B. ein Maler
auf etwas/jemanden angewiesen sein — etwas/jemanden unbedingt brauchen; von etwas/jemandem abhängig sein
Sozialhilfe (f., nur Singular) — gemeint ist hier: das Geld, das arme Menschen vom Staat bekommen
jemanden an|ziehen — hier: dafür sorgen, dass jemand irgendwohin kommt
prekär — (finanziell) schwierig; problematisch; unsicher
Galerie, -n (f.) — hier: ein Ort, an dem Kunst gezeigt und verkauft wird
Galerist, -en/Galeristin, -nen — jemand, der Kunst in einem Gebäude ausstellt und verkauft
Installation, -en (f.) — hier: ein Kunstwerk in einer bestimmten Umgebung
Konzeptkunst (f., nur Singular) — eine moderne Kunstrichtung, bei der vor allem die Idee hinter dem Kunstwerk wichtig ist
zu etwas Zugang finden — etwas langsam verstehen und mögen
jemanden inspirieren — jemanden auf neue Ideen bringen
kommerziell — geschäftlich; so, dass mit etwas Geld zu verdienen ist
jemandem fremd|bleiben — hier: so, dass jemand sich für etwas nicht interessieren kann; so, dass etwas jemandem nicht gefällt
aus dem Vollen schöpfen — hier: eine sehr große Auswahl haben
auf|fallen — besonders bemerkt werden
umkämpft — so, dass viele Menschen versuchen, das gleiche Ziel zu erreichen
um etwas konkurrieren — versuchen, das gleiche Ziel zu erreichen wie andere
Gemälde, - (n.) — ein Bild, das von einem Künstler gemalt wurde
Werdebedingung, -en (f.) — hier: die künstlerischen Bedingungen, die es gibt, damit ein Kunstwerk entsteht
kostbar — sehr wertvoll
etwas in Kauf nehmen — umgangssprachlich für: etwas akzeptieren, auch wenn es negativ ist, weil man es zu einer eigentlich positiven Sache gehört