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Langweilige Ukraine besiegt enttäuschende Tunesier

Wim Abbink23. Juni 2006

Spaniens Reservisten reichte ein 1:0 gegen Saudi-Arabien zum Gruppensieg. In der Gruppe H qualifizierte sich außerdem die Ukraine durch einen Sieg gegen Tunesien für das Achtelfinale der Fußball-WM.

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Bejubelt und ausgepfiffen: Andrej SchewtschenkoBild: AP

Der WM-Neuling Ukraine schlug vor offiziell 72.000 Zuschauern in Berlin in einem schwachen Spiel dank eines Elfmetertors von Andriy Shevchenko Tunesien mit 1:0. Die Nordafrikaner, die nach einer gelb-roten Karte die komplette zweite Halbzeit mit zehn Mann bestreiten mussten und für das Weiterkommen einen Sieg gebraucht hätten, verabschiedeten sich mit einer enttäuschenden Leistung aus dem Turnier.

Dabei war das Team von Roger Lemerre mit klarem Auftrag in die Partie gegangen. Doch auf dem Platz war von unbändigem Siegeswillen nichts zu sehen. Nach vorne entwickelte Tunesien keine Gefahr, das Mittelfeld spielte ideenlos, der einzige Stürmer Ziad Jaziri fiel nur zwei Mal auf: In der 10. Minute erhielt er für eine Strafraumschwalbe die gelbe Karte und unmittelbar vor dem Halbzeitpfiff nach hartem Foul Gelb-Rot.

Matchwinner wurde ausgepfiffen

Da auf der anderen Seite die Ukrainer nicht mehr als notwendig taten, begannen die gelangweilten Zuschauer bald, sich mit La-Ola-Wellen und "Deutschland"-Rufen selbst zu unterhalten. Für kleinere Aufreger sorgte in der ersten Hälfte am ehesten noch die häufiger desorientierte tunesische Abwehr, die den zurückhaltenden Osteuropäern die wenigen Chancen fast aufdrängte. Allen voran Torwart-Oldie Ali Boumnijel (40), der an fast jeder zweiten Flanke vorbei segelte.

Auch in der zweiten Halbzeit änderte sich wenig an dem behäbigen Spiel, in dem die Tunesier offensichtlich nicht besser spielen konnten und die Ukrainer nicht mehr zeigen wollten. Vor allem Schewtschenko spielte lustlos, von seinem Sturmpartner Andriy Woronin war ebenfalls nicht viel zu sehen. Der Leverkusener konnte sogar von Glück sagen, dass Schiedsrichter Carlos Amarilla sein Handspiel im Strafraum nach einem Freistoß von Ayari übersah. Vier Minuten später entschied der Unparteiische auf der anderen Seite nach einem Zweikampf zwischen Schewtschenko und Karim Haggui auf Strafstoß. Der Gefoulte verwandelte sicher zur Führung und wurde bei seiner Auswechslung kurz vor dem Ende dennoch mit Pfiffen verabschiedet.

Spaniens B-Elf schickt Saudis in die Wüste

Spaniens Reservisten haben beim Schaulaufen gegen Saudi-Arabien die Muskeln spielen lassen und sich für weitere Aufgaben bei der Fußball-Weltmeisterschaft empfohlen. Trotz einer Komplett-Rotation aller elf Spieler dominierte der Mitfavorit die Partie in Kaiserslautern vor den Augen von König Juan Carlos lange Zeit nach Belieben und gewann hoch verdient mit 1:0.

WM 2006 - Saudi Arabien - Spanien
Joaquín erzielte das Siegtor für SpanienBild: AP

Durch Joaquíns Kopfballtreffer in der 36. Minute sicherte sich Spanien den ersten Platz in der Gruppe H. Allerdings verspielten die Iberer vor 46.000 Zuschauern einen höheren Sieg durch eine mangelhafte Chancenverwertung und eine lustlose Vorstellung gegen Ende der Partie.

Die Ukraine spielt nun am Montag in Köln gegen den Gewinner der Gruppe G. Spanien trifft am Dienstag in Hannover auf den Zweiten der Gruppe G.