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Kursverfall in Asien

23. Oktober 2008

Zuerst fielen die Kurse in den USA und Europa, jetzt setzt sich der Absturz an den asiatischen Börsen fort. Als Ursache gilt nicht mehr die Angst vor der Finanzkrise, sondern vor einer weltweiten Rezession.

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Hong Kong Börse (Quelle: AP)
Minus in Hong KongBild: AP

In Tokio hat die Börse am Donnerstagmorgen (23.10.2008) weiter nachgegeben. Zwischenzeitlich fiel der Nikkei-Index um mehr als sieben Prozent auf 8016,61 Punkte und damit auf seinen niedrigsten Stand seit fünf Jahren. Im späteren Handelsverlauf konnte der Nikkei zwar wieder Boden gut machen, blieb aber in der Verlustzone. Am Handelsende stand das Börsenbarometer für die 225 führenden Werte bei 8460,98 Punkten, was einem Verlust von 213,71 Punkten oder 2,46 Prozent entspricht. Der TOPIX sank um 17,53 Punkte oder 1,97 Prozent auf 871,70 Punkte.

Flucht in den Yen

Börse New York (Quelle: AP)
Am Mittwoch verzeichneten Händler in New York KursverlusteBild: AP

Der Euro verlor in Tokio und erreichte mit 123,40 Yen zwischenzeitlich den tiefsten Stand seit fast sechs Jahren. Händler erklärten den Run auf die japanische Währung damit, dass Investoren angesichts der globalen Börsenstürze ihre Risiken verringern wollten. Der starke Yen zog freilich die Aktien der exportorientierten Unternehmen hinunter.

Auch die Börsen in Singapur, Hongkong, auf den Philippinen und in Australien erlitten Verluste von mehr als vier Prozent. In Seoul fiel der KOSPI-Index anfangs sogar um neun Prozent auf 1032,47 Zähler. Betroffen waren vor allem exportorientierte Unternehmen.

Verluste vom Vortag

Börse Frankfurt (Quelle: AP)
Kursverfall in FrankfurtBild: AP

Am Mittwoch hatte die US-Regierung einen Weltfinanzgipfel für den 15. November angekündigt. Dort sollen die Staats- und Regierungschefs der 20 wichtigsten Industrie- und Schwellenländer (G-20) über neue Regeln für die Finanzmärkte diskutieren. Die Talfahrt an den Börsen konnte diese Ankündigung nicht verhindern.

So schloss der Dow-Jones-Index an der New Yorker Börse am Mittwoch mit einem Verlust von 5,69 Prozent. Auch der breiter gefasste S&P-500-Index fiel um 6,1 und die Technologiebörse Nasdaq um 4,8 Prozent. Ähnlich war es in Europa: Der Deutsche Aktienindex (DAX) schloss in Frankfurt mit einem Minus von 4,5 Prozent (4571 Punkte). Die Börse in Paris fiel im Tagesverlauf um 5,1 Prozent, in London um 4,5 Prozent.

Angst vor Rezession

Als Ursachen gelten zunehmende Rezessionsängste bei den Anlegern und der fallende Ölpreis. Vor allem die schlechten Quartalszahlen bei einigen Schwergewichten zogen die Märkte nach unten: So leidet der Flugzeug- und Rüstungskonzern Boeing unter einem Streik, seine Aktie fiel um 7,5 Prozent. Ein nur schwaches Gewinnplus bescherte dem größten US-Telekomkonzern AT&T ein Minus von 7,6 Prozent an der Börse. Der drittgrößte US-Pharmahersteller Merck & Co. kappte nach einem überraschend starken Ergebniseinbruch seine Prognose, sein Kurs fiel um minus 6,5 Prozent.

Allerdings sind nicht alle Unternehmen in der Krise. Apple zum Beispiel konnte dank seines Erfolgshandys iPhone wieder einen starken Gewinnsprung machen. Auch die weltgrößte Schnellrestaurantkette McDonald's konnte ihren Gewinn dank ihres internationalen Geschäfts steigern. (det)