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Kronzeuge im Mordfall Kuciak muss in Haft

30. Dezember 2019

Ohne seine Kooperation mit den Strafverfolgern hätte der Angeklagte wohl lebenslänglich bekommen. Er soll den Auftrag zur Ermordung des slowakischen Journalisten Jan Kuciak vermittelt haben.

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Slovakei Gedenken an Jan Kuciak
Gedenken an den ermordeten Journalisten und dessen Verlobte im Februar in BratislavaBild: Reuters/David W. Cerny

Im Fall des Mordes an dem slowakischen Journalisten Jan Kuciak und dessen Lebensgefährtin gibt es ein erstes Urteil. Ein Kronzeuge habe eine Vereinbarung mit der Staatsanwaltschaft unterzeichnet, berichtet die Agentur TASR. Das Spezialgericht in Pezinok nördlich der Hauptstadt Bratislava erhöhte die Strafe zwar von den ursprünglich zugesagten zehn auf nunmehr 15 Jahre. Ohne die Kronzeugenregelung hätte der Mann aber wohl lebenslänglich bekommen.

Ihm wird zur Last gelegt, den Mordauftrag gegen Bezahlung an die mutmaßlichen Killer vermittelt zu haben. Laut Anklagebehörde erließen die Auftraggeber ihm dafür Schulden in Höhe von 20.000 Euro. Zudem sollte er 50.000 Euro als Prämie erhalten.

Recherchen über Mafiafilz

Der Journalist Jan Kuciak war im Februar 2018 mit seiner Freundin Martina Kusnirova tot in seinem Haus in einem Vorort der Hauptstadt aufgefunden worden. Beide wurden erschossen. Der 27 Jahre alte Reporter hatte zu Verbindungen zwischen Mafia und Politik in der Slowakei recherchiert.

Der nun verurteilte 42-Jährige hatte mit den Ermittlern bei der Aufklärung des Doppelmordes zusammengearbeitet. Ein Kronzeuge tritt gegen Zusicherung einer milderen Strafe als Zeuge in einem Prozess um eine Straftat auf, an der er selbst beteiligt war.

Die Hauptverhandlung gegen die vier weiteren Angeklagten in dem Fall ist für Anfang Januar geplant. Zu den Beschuldigten zählt unter anderem ein slowakischer Unternehmer.

jj/qu (dpa, rtr)