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Knappes Rennen in Kroatien

8. November 2015

Inmitten der Flüchtlingskrise wird in Kroatien ein neues Parlament gewählt. Erwartet wird ein enges Rennen zwischen den Sozialdemokraten (SDP) und der rechtskonservativen Oppositionspartei HDZ.

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Kroatien - Milanovic
Wahlwerbung für Regierungschef Milanovic von den SozialdemokratenBild: picture-alliance/dpa

Den Umfragen zufolge können weder Sozialdemokraten noch Konservative mit einer absoluten Mehrheit rechnen.

Bei der Koalitionsbildung könnte deshalb die erst vor drei Jahren gegründete liberale Partei Most ("Brücke") zum Zünglein an der Waage werden.

Die Flüchtlingsfrage trennt die Parteien

Die Sozialdemokraten von Regierungschef Zoran Milanovic, die vor einem halben Jahr in sämtlichen Umfragen schon wie die sicheren Verlierer aussahen, konnten zuletzt im Streit um die Flüchtlingspolitik mit ihrem humanen Ansatz aber stark Boden gutmachen. Präsidentin Kolinda Grabar-Kitarovic und die konservative Opposition sprechen sich dagegen für eine härtere Gangart gegenüber den Flüchtlingen aus. Auf ihrem Weg nach Nord-Europa strömen noch immer jeden Tag Tausende Migranten durch Kroatien.

Ein weiteres zentrales Thema im Wahlkampf war die wirtschaftliche Lage in dem Westbalkan-Land. Nach sechs Jahren Rezession sagt die EU-Kommission der kroatischen Wirtschaft in diesem Jahr wieder ein Wachstum von immerhin gut einem Prozent voraus, 2016 soll sich das Wachstum nach Einschätzung aus Brüssel weiter beschleunigen.

Allerdings liegt die Arbeitslosenquote noch immer bei fast 20 Prozent und Fakt ist trotz der guten Prognose auch: Das jüngste EU-Mitglied steckt praktisch seit 2008 in der Rezession.

Die Wahllokale sind von 7.00 bis 19.00 Uhr MEZ geöffnet, erste Resultate werden kurz darauf erwartet. 3,8 Millionen Bürger sind wahlberechtigt.

haz/ml (rtr, afp, dpa)