1. Zum Inhalt springen
  2. Zur Hauptnavigation springen
  3. Zu weiteren Angeboten der DW springen

Krise erreicht die Premiumklasse

20. September 2012

Der Autobauer Daimler bekommt die Absatzflaute in Europa zu spüren. Porsche blickt besorgt in die Zukunft. Die Rückgänge beim Verkauf in Europa machen nun auch den Oberklasse-Autobauern immer mehr zu schaffen.

https://p.dw.com/p/16BtL
Mercedes-Benz GL-Class (Foto: Daimler)
Mercedes-Benz GL-Class Grand EditionBild: Daimler

Daimler rechnet wegen der schwächelnden Autokonjunktur in seiner Pkw-Sparte mit einem Gewinnrückgang und reagiert mit Sparmaßnahmen. "Wir haben in Europa zunehmend schwierige Marktbedingungen", sagte Konzernchef Dieter Zetsche in Stuttgart. Die Autosparte, zu der die Marken Mercedes-Benz, Smart, Maybach und AMG gehören, werde den Gewinn des Vorjahres wohl nicht erreichen. Damals hatte das Ergebnis vor Zinsen und Steuern der Sparte bei 5,2 Milliarden Euro gelegen. Eine Prognose für den Gesamtkonzern machte Zetsche nicht.

Die Entwicklung in Europa sei "negativer, als wir sie noch vor kurzer Zeit erwartet haben", sagte Zetsche. Selbst im Wachstumsmarkt China habe sich die Wettbewerbssituation signifikant verschärft. Damit schlägt die schwächelnde Konjunktur in Europa nach Autobauern wie Fiat, Opel, Ford oder Renault auch auf die Oberklasse-Hersteller durch.

Porsche bereitet sich auf schwierige Zeiten vor

Auch der Sportwagenbauer Porsche rechnet angesichts von Euro-Krise und weltweit wachsenden Konjunktursorgen mit mehr Gegenwind im kommenden Jahr. Zwar werde die Sportwagenschmiede auch 2013 weltweit mehr Autos als in diesem Jahr verkaufen, der Zuwachs könnte aber zwischen fünf und zehn Prozent geringer ausfallen, als bisher geplant, sagte Porsche-Chef Matthias Müller.

Porsche hat bereits angekündigt, die Produktionsbänder im nächsten Jahr langsamer laufen zu lassen, weil die Nachfrage schrumpft. Die Weltmärkte befänden sich tendenziell im Rückwärtsgang. Auch die Premiumhersteller könnten sich diesem Trend nicht entziehen.

BMW und Audi bleiben bei ihren Zielen

Anders als der Oberklasse-Konkurrent Daimler bleibt der Autobauer BMW bei seinen Jahreszielen. "Wir halten an unserer Prognose für das Gesamtjahr 2012 fest", sagte ein Firmensprecher in München. Es werde unverändert angestrebt, die Vorjahreswerte von Absatz und Konzernergebnis vor Steuern zu übertreffen. Im Autosegment solle die Rendite acht bis zehn Prozent betragen. Der Wert könne am oberen Rand liegen, sofern sich die weltweite Konjunktur nicht weiter eintrübe, bekräftigte der Konzern.   

Auch der Ingolstädter Rivale Audi  hält an seiner Jahresprognose für 2012 fest. Demnach soll der Absatz steigen und das Ergebnis auf Vorjahresniveau bleiben.

Lo/wen (dpa, rtrd)