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Kosovo: Serben und Albaner engagieren sich beim Wiederaufbau sakraler Gebäude

23. November 2006

Bei den Unruhen im Kosovo sind 2004 zahlreiche Kirchen und Klöster zerstört oder beschädigt worden. Eine ethnisch gemischte Kommission befasst sich mit dem Wiederaufbau – mit großem Erfolg.

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Bilder der Zerstörung in PrizrenBild: AP

Der Wiederaufbau von vier Kirchen ist bereits beendet. Bis zum Jahresende sollen auch die Außenarbeiten an sieben weiteren Gebäuden abgeschlossen werden. Das wurde auf einer Pressekonferenz in Pristina mitgeteilt, die vom Europarat, der UN-Verwaltung UNMIK und der Kommission für den Wiederaufbau der bei den März-Unruhen 2004 zerstörten orthodoxen Kirchen und Klöster durchgeführt wurde. Die Vorsitzende der Kommission und Expertin beim Europarat, Emma Carmichael, sagte am Dienstag (21.11.) in Pristina, 2006 seien Wiederaufbauarbeiten im Wert von 2,3 Millionen Euro umgesetzt worden. Diese Mittel seien aus dem Budget des Kosovo bereitgestellt worden. Die Verwaltung des Geldes habe die Kommission für Wiederaufbau übernommen, die aus Vertretern des Europarats, der Serbisch-Orthodoxen Kirche, des kosovarischen Ministeriums für Kultur und des Amtes für Denkmalschutz in Serbien besteht.

Gemischte Teams lobend erwähnt

Das Wiederaufbau-Programm für 2007 sieht Außen- und Innenarbeiten an 16 der 35 bei den März-Unruhen zerstörten oder beschädigten Kirchen und Klöstern vor. Auch Wandmalereien sollen erneuert oder konserviert werden. Zu diesem Zweck sind aus dem Haushalt des Kosovo 2,9 Millionen Euro zur Verfügung gestellt worden. "Die Geldhöhe wird aufgrund einer vom serbischen Amt für Denkmalschutz vorbereiteten Auflistung ermittelt. Nach dieser erfolgt der Kostenvoranschlag, und der Arbeitsumfang, der im folgenden Jahr bewältigt werden kann, wird geschätzt." Emma Carmichael lobte die Zusammenarbeit mit der Serbisch-Orthodoxen Kirche: "Die Serbisch-Orthodoxe Kirche spielt eine wichtige Rolle bei dem gesamten Wiederaufbau, insbesondere durch die Mitarbeit von Kommissionsmitglied Bischof Teodosije." Die Mitarbeiter der vor Ort beim Wiederaufbau engagierten Firmen stammten sowohl aus dem Kosovo als auch aus Serbien.

Vorbildliche Zusammenarbeit

UNMIK-Vertreter Fedor Klimtchouk erinnerte daran, dass im Mai 2005 auf einer von der UNESCO organisierten Geberkonferenz weitere zehn Millionen Dollar für den Wiederaufbau der beschädigten Kirchen und Klöster zusammengekommen seien. Er betonte, dass die Kooperation zwischen den vorläufigen Kosovo-Institutionen, der Serbisch-Orthodoxen Kirche und dem Ministerium für Kultur in Belgrad innerhalb der Wiederaufbau-Kommission hervorragend verliefe. "Wir von der UNMIK unterstützen die Aktivitäten der Kommission sehr, auch in Anbetracht ihrer einzigartigen Rolle und hoffen, dass dieses Modell auch für andere Formen des Wiederaufbaus im Bereich Kulturerbe im Kosovo genutzt wird," so Klimtchouk.

Zulfija Jakupi, Pristina
DW-RADIO/Serbisch, 21.11.2006, Fokus Ost-Südost