Im kolumbianischen Barranquilla wurden zwei Reporterinnen für ihre investigativen Berichte ausgezeichnet. Der Medienpreis "Investiga" der DW Akademie wird einmal im Jahr vergeben.
Die Bewerberzahlen um den Medienpreis "Investiga" der DW Akademie und der Universidad del Norte in Barranquilla waren in diesem Jahr besonders hoch – gewonnen haben zwei Lokaljournalistinnen.
Mit ihrem Film: "El comunicador social" gewann Lina Fuenmayor den ersten Preis. Sie erzählt die Geschichte der Vallenato-Musik an der kolumbianischen Karibikküste. "Es ist durchaus ein politisches Statement, sich darüber Gedanken zu machen, woher wir kommen und wie die Globalisierung unsere Kultur bedroht", betonte eines der vier Jurymitglieder Alberto Martinez. Für Petra Berner, die als Leiterin des Bereiches Lateinamerika der DW Akademie in der Jury saß, handelt es sich um eine handwerklich vergleichsweise gute Arbeit: "Da stimmen die Bilder, die Geschichte ist gut recherchiert und ästhetisch gelungen."
Der zweite Preis ging an Marta Amor Olaya (oben im Bild) für ihren Radiobeitrag "El toque de Midas en Santa Cruz" über das Geschäft mit Bodenschätzen in Kolumbien - ein äußerst brisantes Thema im Land. Im Mittelpunkt des Beitrags steht eine der wichtigsten Goldminen des Landes. Für Peter Burghardt, Korrespondent der Süddeutschen Zeitung in Buenos Aires, war es "der Mut, diesen Beitrag über ein sensibles Thema zu schreiben, der uns überzeugt hat".
Bei der Preisverleihung an der Universidad del Norte wurde aber auch eines nicht verschwiegen: "Investiga" hat gezeigt, dass in Sachen fundierter Recherche und ausgewogener Berichterstattung noch viel zu tun ist. Alberto Salcedo, eines der kolumbianischen Jurymitglieder, formulierte es so: "Wenn man nicht weiß wohin, weiß man auch nicht wo anfangen". Oft fehle es an Basisrecherche, Quellen würden oft nicht ausgewiesen. Ein anderes Problem: Die Vermischung von Information und Meinung. "Der Preis hat uns ein gutes Bild des kolumbianischen Journalismus geliefert", meint Matthias Kopp, Projektmanager der DW Akademie.