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FARC-Chef getötet

5. November 2011

Kolumbiens Präsident Santos spricht vom härtesten Schlag, den die linksextemistischen FARC-Rebellen in ihrer Geschichte erlitten haben: FARC-Chef Alfonso Cano wurde bei einem Gefecht getötet.

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Der getötete FARC-Chef Cano (Foto: AP)
Der getötete FARC-Chef CanoBild: AP

Das kolumbianische Militär flog am Freitag (04.11.2011) einen Bombenangriff auf ein Versteck der FARC-Rebellen nahe der Stadt Suárez, anschließend kam es zu Feuergefechten am Boden. Dabei wurde Cano getötet. Das kolumbianische Fernsehen zeigte Bilder seiner Leiche.

Steile Karriere bei der FARC

Alfonso Cano, mit bürgerlichem Namen Guillermo Sáenz, hatte die Führung der FARC nach dem Tod von Manuel Marulanda alias "Tirofijo" 2008 übernommen. Aber schon seit den 80er Jahren gehörte er zum Führungskreis der "Revolutionären Streitkräfte Kolumbiens" (FARC). Der ehemalige Anthropologie-Student hatte mehrmals maßgeblich an Friedensverhandlungen mit verschiedenen kolumbianischen Regierungen teilgenommen. Die Gespräche blieben aber erfolglos. 2006 setzten die USA für Canos Ergreifung ein Kopfgeld von fünf Millionen Dollar (3,6 Millionen Euro) aus.

Alfonso Cano im Jahr 2000 bei einem FARC-Manöver (Foto: AP)
Alfonso Cano im Jahr 2000 bei einem FARC-ManöverBild: AP

Die Tötung von Cano wird als Erfolg für den kolumbianischen Präsidenten Juan Manuel Santos gewertet. Er hatte bei seinem Amtsantritt im vergangenen Jahr eine harte Linie gegen die Rebellen angekündigt. In einer Fernseh-Ansprache drohte er der Guerilla mit den Worten: "Gebt die Waffen auf, denn sonst werdet ihr entweder in einem Gefängnis oder in einem Grab enden."

Die Rebellen werden immer mehr geschwächt

Die FARC-Rebellen kämpfen seit 1964 gegen den Staat. Nach Einschätzung von Kritikern ist dieser Kampf aber kaum noch politisch motiviert, sondern eng mit Drogenhandel, Mord, Geiselnahme und Lösegeld-Erpressungen verbunden. Mittlerweile befindet sich die FARC offenbar in der schwächsten Verfassung seit Jahren. 2002 begann der damalige kolumbianische Präsident Uribe mit einer massiven Militäroffensive gegen die Rebellen. Die Regierungstruppen werden von den USA ausgebildet und ausgerüstet, dadurch können sie erfolgreiche Operationen im kolumbianischen Hinterland ausführen. Dabei starb im September 2010 auch der Militärchef der FARC, Luis Suárez, alias "Mono Jojoy".

Autor: Klaus Jansen (dpa/dapd/reuters)
Redaktion: Nils Naumann/ Susanne Eickenfonder