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20 Jahre Dolly

Dagmar Breitenbach
24. Februar 2017

Vor 20 Jahren berichteten Forscher erstmals, dass sie ein Schaf geklont hatten: Dolly. Das erste geklonte Säugetier der Welt war eine Sensation. Mit den ethischen Folgen sind wir noch heute beschäftigt.

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Ein Mann bestaunt das ausgestopfte Klonschaf Dolly. (Foto: picture-alliance/empics/A. Milligan)
Bild: picture-alliance/empics/A. Milligan

Klonenwar und ist ein kontroverser Prozess, der viele ethische Fragen aufwirft, auch die nach dem Wohl des Tieres. 2015 nahm das EU-Parlament mit großer Mehrheit einen Vorschlag an, das Klonen von Nutztieren in der EU zu verbieten. Auch der Import lebender Klontiere und daraus erzeugter Lebensmittel wie Fleisch oder Milch und die Verwendung der Nachkommen geklonter Tiere, sowie von ihnen stammender Produkte, sollen nicht mehr erlaubt sein. Das Gesetz gilt für alle Nutztiere.

Vor 20 Jahren schrieben Forscher des Roslin-Instituts im schottischen Edinburgh erstmals über Dollys Entstehung im Fachmagazin "Nature". Seitdem haben sich die Techniken zum Eingreifen in die DNA fortentwickelt, erklärt Joachim Boldt, Privatdozent am Institut für Ethik und Geschichte der Medizin der Albert-Ludwigs-Universität in Freiburg: "Die heutigen Gentechnologien eröffnen neue Optionen, die weit über das hinausgehen, was das vergleichsweise simple Klonen ermöglicht." Etwa das Lesen von DNA, das sogenannte Sequenzieren, sei schneller und billiger geworden.

Wissenschaftler spekulieren über die Möglichkeiten, nicht nur Krankheiten zu heilen, sondern "auch das menschliche Immunsystem so zu verbessern, dass Viren oder Bakterien es nicht mehr überwinden können".

Allerdings würden die neuen Technologien immer mehr ethische Fragen aufwerfen, so Boldt: "Können wir es wollen, zum Gestalter unserer ganzen genetischen Identität zu werden?"