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Von kleinen Pokalhelden und großen Überraschungen

31. Juli 2011

Nach Wolfsburg, Bremen und Leverkusen ist nun auch der SC Freiburg in der 1. Runde des DFB-Pokals gegen einen unterklassigen Verein ausgeschieden. Freiburg verlor in Unterhaching mit 2:3. Hoffenheim kam mit Mühe weiter.

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Unterhachinger Spieler jubeln nach dem 1:1 (Bild: dapd)
Bild: dapd
Unterhachings Mijo Tunjic (l.) und Jonas Hummels jubeln nach dem 3:2 Sieg gegen Freiburg (Bild: dapd)
Sensation in UnterhachingBild: dapd

Einige der Erstligisten sind eine Woche vor dem Bundesligastart offenbar noch nicht in Wettkampf-Form: Am Sonntag (31.07.2011) hat es nun auch den SC Freiburg erwischt in dieser ersten Runde des DFB-Pokals. Nach einer indiskutablen Leistung unterlagen die Breisgauer beim Drittligisten Spielvereinigung Unterhaching mit 2:3 (1:1) und bescherten ihrem neuen Trainer Marcus Sorg damit einen völlig missratenen Pflichtspiel-Einstand. Roland Sternisko (17. Minute) und Mijo Tunjic (47./87.) mit einem Doppelpack per Foulelfmeter machten vor 4.100 Zuschauern den Überraschungscoup für das Team von Trainer Heiko Herrlich perfekt. Für die Gäste trafen Cedric Makiadi (10.) und der eingewechselte Stefan Reisinger (73.).

Hoffenheim blamiert sich gegen Sechstligisten

Fabian Johnson und Ryan Babel haben Bundesligist 1899 Hoffenheim vor einer Blamage bewahrt und in die zweite Runde des DFB-Pokals geschossen. Allerdings präsentierte sich der Erstligist beim dürftigen 3:1 (1:1, 0:1)-Sieg nachVerlängerung beim Sechstligisten Germania Windeck allerdings noch weit von seiner Bestform entfernt. Der Außenseiter ging sogar durch Florian Buchholz (36. Minute) in Führung, ehe Sejad Salihovic (51./Foulelfmeter) sowie Neuzugang Johnson (98.) und Ryan Babel (116.) in der Verlängerung die mögliche Pokalsensation doch noch verhinderten.

Der Mainzer Petar Sliskovic (2.v.r.) trifft zum 0:1 (Bild: dapd)
Mainz mit Kampf und Glück weiterBild: dapd

Und auch der FSV Mainz 05 musste gegen den Fünftligisten SVN Zweibrücken in die Verlängerung. Am Ende stand ein mühsam und glücklich erkämpfter 2:1 (0:0)-Erfolg. Die Mainzer Tore erzielten der Kroate Petar Sliskovic (95.) und Sami Allagui (115.). Nach dem Anschlusstreffer durch Stefan Maul (116.) mussten die Gäste, die nach der Gelb-Roten Karte gegen Radoslav Zabavnik seit der 88. Minute in Unterzahl agierten, sogar noch mal zittern. In der Nachspielzeit verpasste Maul den Ausgleich mit seinem Schuss aus halbrechter Position nur knapp.

Schon zuvor hatte der FSV in der Verlängerung Glück gehabt. In der 105. Minute übersah Schiedsrichter Harm Osmers (Hannover) ein klares Handspiel des Mainzers Malik Fathi im Strafraum, wenige Sekunden später erkannte er ein Zweibrücker Tor wegen einer vermeintlichen Abseitsposition nicht an.

Hertha macht den ersten Schritt Richtung Berlin

Teningens Alexander Volk (l.) und Schalkes Lewis Holtby im Zweikampf (Bild: dapd)
Schalke eine Nummer zu groß für TeningenBild: dapd

Besser erging es Bundesliga-Aufsteiger Hertha BSC. Die Berliner siegten beim Viertligisten ZFC Meuselwitz mit 4:0 (2:0). Der kolumbianische Nationalspieler Adrian Ramos ebnete mit seinen beiden Treffern in der 22. und 26. Minute den Weg in die zweite Runde, die weiteren Treffer steuerten Andreas Ottl (49.) und Patrick Ebert (56.) bei. Die Hertha darf damit weiter von der ersten Endspielteilnahme in ihrer Heimatstadt Berlin träumen.

Und auch der viermalige Cup-Sieger 1. FC Köln hat die Auftakthürde ohne größere Mühe gemeistert und mit einem ungefährdeten 3:0 (2:0)-Erfolg über Viertligist SC Wiedenbrück die zweite Runde erreicht. Doppeltorschütze Milivoje Novakovic (23. und 45.) sowie Mato Jajalo (78.) bescherten dem neuen FC-Trainer Stale Solbakken einen gelungenen Einstand.

Pokalverteidiger Schalke 04 feierte beim Siebtligisten FC Teningen ein 11:1 (6:1)-Schützenfest. Viermal Klaas Jan Huntelaar in der 3., 22., 39. und 64. Minute, dazu Raúl (13., 32.), Lewis Holtby (58., 75.) und Mario Gavranovic (70., 79.) mit jeweils zwei Toren sowie Kyriakos Papadopoulos (7.) sorgten für den Schalker Kantersieg. Den von den Teninger Fans begeistert gefeierten Ehrentreffer für die Gastgeber erzielte Florian Kirstein (20.) zum zwischenzeitlichen 1:3.

In Bremen geht der Alptraum weiter

Bereits am Freitag hatte der VfL Wolfsburg in Leipzig eine Schlappe hinnehmen müssen: 2:3 (2:3) bei RB Leipzig. Am Samstag haben sich damm mit Werder Bremen und Bayer Leverkusen zwei weitere Club aus der Fußball-Bundesliga in der 1. Runde aus dem DFB-Pokal verabschiedet. Der sechsmalige Cupsieger Bremen verlor beim Drittligisten 1. FC Heidenheim mit 1:2 (1:0). Markus Rosenberg brachte den Erstligisten vor 10.000 Zuschauern in Führung (33. Minute). Nach einem vergebenen Elfmeter durch Marco Marin drehte der frech aufspielende Drittligist die Partie. Christian Sauter (57.) und Marc Schnatterer (58.) machten mit einem Doppelschlag die Sensation perfekt.

Dresdens Torschütze zum 4:3-Siegtreffer, Alexander Schnetzler (r.), jubelt mit seinen Mitspielern (Foto: dapd)
Wende in DresdenBild: dapd

Trotz einer komfortablen Drei-Tore-Führung ist Bundesligist Bayer Leverkusen sensationell gescheitert. Beim Zweitliga-Aufsteiger Dynamo Dresden verlor das Team von Trainer Robin Dutt 3:4 (3:3, 2:0) nach Verlängerung. Vor 26.000 Zuschauern hatten die Rheinländer nach den Toren von Eren Derdiyok (6.), Sidney Sam (12.) und André Schürrle (49.) das Ticket für die nächste Runde schon so gut wie in der Tasche. Doch eklatante Abwehrfehler brachten die kämpferisch starken Gastgeber wieder ins Spiel zurück. Sebastian Schuppan (68.) und Robert Koch (70. und 86.) erzwangen die Verlängerung, in der Alexander Schnetzler (117.) für die große Überraschung sorgte

HSV kurz vor der Blamage

Oldenburgs Sebastian Ferrulli (l.) im Zweikampf mit Hamburgs Dennis Diekmeier. (Foto: dapd)
Fast wäre der HSV gestraucheltBild: dapd

Nur mit Mühe hat der Hamburger SV eine Überraschung vermieden. Der Bundesligist gewann das Nord-Duell beim niedersächsischen Oberligisten VfB Oldenburg mit 2:1 (1:1) und zitterte sich in die zweite Cuprunde. Kapitän Heiko Westermann (26.) und Torjäger Mladen Petric (72.) trafen für das Team von HSV-Trainer Michael Oenning. Für den Fünftligisten erzielte Sebastian Ferrulli (34.) den zwischenzeitlichen Ausgleich. Vor 15.000 Zuschauern setzte sich letztlich die größere Kraft des vier Ligen höher spielenden HSV durch.

Bundesligist 1. FC Kaiserslautern hat die erste Pokalhürde locker genommen. Die Pfälzer gewannen beim Berliner Oberligisten BFC Dynamo mit 3:0 (2:0). Vor 10.000 Zuschauern schossen Ivo Ilicevic (18.), der neue Kapitän Christian Tiffert (23.) und Thanos Petsos (50.) den Favoriten in die nächste Runde. Im Anschluss an die Partie ist es zu Randalen auf den Rängen des Berliner Friedrich-Ludwig-Jahn-Sportparks gekommen. Einige hundert Hooligans des Fünftligisten stürmten den Fanblock der Gäste. Bei den Prügeleien auf der Tribüne wurden mehrere Personen verletzt.

Dortmund locker weiter

Borussia Dortmund ist souverän in die zweite Runde eingezogen. Der deutsche Meister gewann beim Drittligisten SV Sandhausen vor 11.000 Zuschauern mit 3:0 (1:0).

Sandhausens Aykut Öztürk (r.) und Dortmunds Chris Löwe kämpfen um den Ball. (Foto: dapd)
Meister Dortmund nimmt die Hürde SV Sandhausen in der ersten Pokal-RundeBild: dapd

Durch die Tore von Robert Lewandowski (10./90.) und Shinji Kagawa (56.) setzte sich der hoch überlegene Bundesligist locker durch und vermied zudem ähnliche Pleiten wie in den beiden Vorjahren. Damals waren die Dortmunder mit Niederlagen gegen die Drittliga-Clubs Kickers Offenbach (2. Runde) und VfL Osnabrück (Achtelfinale) ausgeschieden.

Bundesliga-Neuling FC Augsburg kam mit viel Glück weiter. Der Pokal-Halbfinalist von 2010 gewann beim Drittligisten Rot-Weiß Oberhausen nach hartem Kampf 2:1 (1:1, 1:1) nach Verlängerung. Jonas de Roeck erlöste den FCA mit seinem Tor in der 120. Minute. Christopher Kullmann hatte RWO in Führung gebracht (24.), Augsburgs Paul Verhaegh (31.) ausgeglichen.

Nürnbergs Feulner mit Hattrick

Die Nürnberger Robert Mak (l.) und Torschütze Markus Feulner jubeln über den Treffer zum 1:2. (Foto: dapd)
Held des Tages: Feulner (r.)Bild: dapd

Mit einem Hattrick hat Markus Feulner den Bundesligisten 1. FC Nürnberg in die zweite Runde geschossen. Der Neuzugang erzielte beim 5:1 (3:1) der Franken beim Drittligisten Arminia Bielefeld drei Tore (26./35./39.) und sicherte dem viermaligen Pokalsieger somit quasi im Alleingang das Weiterkommen. Robert Mak (64.) und Tomas Pekhart (71.) machten in der zweiten Hälfte endgültig alles klar.

Eintracht Trier bleibt seinem Ruf als Pokalschreck treu. So bezwang der Regionalligist den Bundesliga-Absteiger FC St. Pauli mit 2:1 (1:0). In der Endphase überschlugen sich vor 8.000 Zuschauern die Ereignisse: Erst glich Mahir Saglik (88. Minute) die Führung der Trierer durch Ahmet Kulabas (16.) aus, dann glückte im Gegenzug dem Eintracht-Neuzugang Martin Hauswald der letztlich glückliche Siegtreffer (89.).

Pleite für Cottbus

Überraschend ausgeschieden ist Zweitligist FC Energie Cottbus. Die Lausitzer verloren beim Regionalligisten Holstein Kiel mit 0:3 (0:2). Hansa Rostock verlor gegen den Ligarivalen VfL Bochum 3:5 im Elfmeterschießen. Nach Verlängerung hatte es 2:2 (2:2, 1:0) gestanden. Theofanis Gekas hat dagegen Bundesliga-Absteiger Eintracht Frankfurt vor einer Blamage bewahrt. Der Grieche besiegelte mit seinen Treffern (85. per Foulelfmeter und 90.) den 2:0 (0:0)-Erfolg der Hessen beim Regionalligisten Hallescher FC.

Zweitligist MSV Duisburg hat souverän die zweite Pokal-Runde erreicht. Der Finalist aus der vergangenen Saison setzte sich mit 2:0 (2:0) beim Drittligisten SV Babelsberg 03 durch. Zweitligist SC Paderborn ist mit einem Schützenfest in die zweite Runde eingezogen. Das Team des neuen Trainers Roger Schmidt gewann das Westfalederby beim Fünftligisten Rot-Weiss Ahlen 10:0 (4:0). Zweitligist FSV Frankfurt feierte ein 5:1 (1:1, 1:1) nach Verlängerung beim niedersächsischen Oberligaclub Kickers Emden.

Blamage für Wolfsburg

Leipzigs Sebastian Heidinger (r.) und Wolfsburgs Makoto Hasebe kämpfen um den Ball. (Foto: dpa)
Heidinger (Leipzig) versetzt Hasebe (Wolfsburg)Bild: picture alliance/dpa

Ex-Meister VfL Wolfsburg war mit seinem Startrainer Felix Magath am Freitag (29.07.2011) im DFB-Pokal das erste prominente Opfer der neuen Saison. Die Niedersachsen blamierten sich beim Viertligisten RB Leipzig mit 2:3 (2:3) und erlebten damit nach dem glücklichen Klassenerhalt in der vergangenen Saison gleich wieder einen Fehlstart. Dagegen schlugen Wolfsburgs Ligarivale Borussia Mönchengladbach mit 3:1 (2:1) bei Jahn Regensburg und Ex-Meister VfB Stuttgart mit 2:1 (1:1) bei SV Wehen Wiesbaden drittklassige Gegner.

Rekord-Pokalsiger Bayern München ist am Montag (01.08.2011) bei Zweitliga-Aufsteiger und Tabellenführer Eintracht Braunschweig gefordert.

Autor: Tobias Oelmaier/Arnulf Boettcher (mit dpa,sid)
Redaktion: Joscha Weber

Die 1. Runde im Überblick:

BUNDESLIGA - 2. BUNDESLIGA

Dynamo Dresden - Bayer Leverkusen 4:3 n.V. (3:3, 0:2)
Eintracht Braunschweig - Bayern München (Montag)

BUNDESLIGA - 3. LIGA

Jahn Regensburg - Borussia Mönchengladbach 1:3 (1:2)
SV Wehen Wiesbaden - VfB Stuttgart 1:2 (1:1)
SpVgg Unterhaching - SC Freiburg 3:2 (1:1)
1. FC Heidenheim - Werder Bremen 2:1 ( 0:1)
SV Sandhausen - Borussia Dortmund 0:3 (0:1)
Arminia Bielefeld - 1. FC Nürnberg 1:5 (1:3)
Rot-Weiß Oberhausen - FC Augsburg 1:2 n.V. (1:1, 1:1)

BUNDESLIGA - AMATEURE

RB Leipzig - VfL Wolfsburg 3:2 (3:2)
FC Teningen - Schalke 04 1:11 (1:6)
BFC Dynamo - 1. FC Kaiserslautern 0:3 (0:2)
ZFC Meuselwitz - Hertha BSC Berlin 0:4 (0:2)
Germania Windeck - 1899 Hoffenheim 1:3 n.V. (1:0, 1:1)
SVN Zweibrücken - FSV Mainz 05 1:2 n.V. (0:0, 0:0)
SC Wiedenbrück 2000 - 1. FC Köln 0:3 (0:2)
FC Anker Wismar - Hannover 96 0:6 (0:4)
VfB Oldenburg - Hamburger SV 1:2 (1:1)

2. BUNDESLIGA - 2. BUNDESLIGA

Karlsruher SC - Alemannia Aachen 3:1 (1:1)
Hansa Rostock - VfL Bochum 4:5 i.E. (2:2, 2:2, 1:0)

2. BUNDESLIGA - 3. LIGA

VfL Osnabrück - 1860 München 2:3 n.V. (2:1, 2:2)
1. FC Saarbrücken - Erzgebirge Aue 1:3 n.V. (1:1, 0:1)
SV Babelsberg 03 - MSV Duisburg 0:2 (0:2)

2. BUNDESLIGA - AMATEURE

Rot-Weiss Essen - Union Berlin 4:3 i.E. (2:2, 2:2, 1:0)
Hessen Kassel - Fortuna Düsseldorf 0:3 (0:1)
FC Oberneuland - FC Ingolstadt 1:4 ( 1:2)
Holstein Kiel - Energie Cottbus 3:0 (2:0)
Hallescher FC - Eintracht Frankfurt 0:2 (0:0)
Eintracht Trier - FC St. Pauli 2:1 (1:0)
Rot Weiss Ahlen - SC Paderborn 0:10 (0:4)
Eimsbütteler TV - SpVgg Greuther Fürth 0:10 (0:3)
Kickers Emden - FSV Frankfurt 1:5 n.V. (1:1, 1:1)