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Gesellschaft

Keine Transgender-Toiletten in North Carolina

22. Dezember 2016

Der Streit schwelt seit Monaten. Dürfen transsexuelle Menschen selbst aussuchen, welche Toilette zu ihnen passt? Die Frage spaltet die USA. Namhafte Firmen und Prominente haben Stellung bezogen.

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Symbol für Transgender auf der Toilettentür
"Inclusive Restroom" - Inklusive Toiletten für alle Geschlechter: Genau das soll im US-Bundesstaat North Carolina weiterhin verboten seinBild: David Bro/ZUMA Press/picture-alliance

Der US-Bundesstaat North Carolina hat es nicht geschafft, ein umstrittenes Transgender-Gesetz aufzuheben. Das Gesetz mit dem Namen "House Bill 2", auch HB2 genannt, verbietet es transsexuellen Menschen, je nach ihrem empfundenem Geschlecht, selbst die Toilette auszusuchen. Demnach muss jemand, der sich zum Beispiel selbst als Mann betrachtet, laut Pass aber eine Frau ist, nach geltendem Gesetz in North Carolina die Frauentoilette benutzen.

Nach der Verabschiedung des Gesetzes im März 2016 verklagte das US-Justizministerium den Bundesstaat North Carolina. US-Justizministerin Loretta Lynch sagte damals, dass es bei dem Rechtsstreit um mehr als Toiletten ginge, nämlich "um die Würde und den Respekt, mit dem wir unseren Mitbürgern begegnen". Die Konservativen argumentieren, dass übergriffige Männer sich als transsexuell ausgeben könnten, um die Frauentoilette zu benutzen und dort Frauen zu belästigen.

Bruce Springsteen mischt sich ein

Der Bundesstaat North Carolina wird seitdem von großen Unternehmen wie etwa PayPal boykottiert. Sportveranstaltungen wie die Meisterschaftsturniere am Collegesport wurden verlegt und berühmte Musiker wie Bruce Springsteen und Ringo Starr sagten ihre Konzerte ab.

Das Gesetz war unter dem republikanischen Gouverneur Pat McCrory verabschiedet worden. Seitdem hat er viele Wählerstimmen verloren, inzwischen wurde  der Demokrat Roy Cooper für die nächste Amtszeit als Gouverneur in North Carolina gewählt. Cooper gab an, dass mit Gesetzesgebern beider Parteien versucht habe, sich auf eine Abschaffung des HB2-Gesetzes zu einigen, jedoch ohne Erfolg. Der abgewählte republikanische Gouverneur McCrory meinte hingegen, dass "die Linke eine Zweiparteienlösung aus politischen Zwecken sabotiert hat".

lf/rb (dpa, ap, afp)