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Keine Annäherung bei Atom-Gesprächen

19. Juni 2012

Bei den internationalen Verhandlungen über das Atomprogramm des Iran hat es keinen Durchbruch gegeben. Es bestünden weiterhin "bedeutende Differenzen", sagte die EU-Außenbeauftragte Ashton.

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Delegationen bei den Atomgesprächen mit dem Iran, 2vl die EU-Außbenbeauftragte Ashton (Foto:dpa)
Bild: picture-alliance/dpa

Das iranische Atomprogramm bleibt auch nach zweitägigen Verhandlungen in Moskau umstritten. Die Gespräche seien "hart und eindeutig" gewesen, erklärte Catherine Ashton. Die britische Politikerin leitete die Delegation der fünf UN-Vetomächte und Deutschlands, die in der russischen Hauptstadt mit Vertretern des Iran verhandelte (Artikelbild). Der Iran steht im Verdacht, unter dem Deckmantel eines zivilen Atomprogramms heimlich an Kernwaffen zu arbeiten. Die Regierung in Teheran weist dies zurück. Das Atomprogramm diene ausschließlich zivilen Zwecken.

Jetzt Treffen auf Expertenebene

Ashton kündigte an, in zwei Wochen solle es in Istanbul "technische Gespräche" von Experten beider Seiten geben. Davon werde abhängen, ob es weitere Verhandlungen auf ranghoher diplomatischer Ebene mit dem Iran geben werde. Sie erwarte von Teheran eine Entscheidung darüber, ob das Land willens sei, der Diplomatie eine Chance zu geben, betonte die EU-Außenbeauftragte

.Der iranische Chefunterhändler Said Dschalili sagte, es gebe keinen Grund, an den friedlichen Absichten seines Landes bei der Atomenergie zu zweifeln. Er hoffe, dass ein Termin für ein Treffen mit den Verhandlungspartnern nach den technischen Gesprächen gefunden werden könne.

Iran und sein Atomprogramm

Das zweitägige Treffen in Moskau war das dritte dieser Art seit April. Zuvor lagen die Atomgespräche 15 Monate auf Eis, die Beziehungen hatten sich deutlich abgekühlt. Während der Auftakt in Istanbul als positiv gewertet wurde, gelang anschließend in Bagdad nicht die erhoffte Annäherung. Der Westen hatte im Vorfeld der Moskauer Runde angekündigt, auf konkrete Ergebnisse zu dringen.

Streitpunkt Urananreicherung

Die fünf UN-Vetomächte USA, Russland, China, Frankreich und Großbritannien sowie Deutschland wollen den Iran unter anderem davon abbringen, Uran höhergradig anzureichern, da sie fürchten, dass das Land so an kernwaffentaugliches Material gelangen könnte. Die Islamische Republik erhofft sich im Gegenzug für Zugeständnisse Lockerungen bei den Sanktionen.

wl/det (dpa, rtr, afp, dadp)