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Keine Änderung der Förderquote

27. November 2014

Die in der OPEC zusammengeschlossenen Erdöl-Förderländer haben auf ihrem Treffen in Wien keine Drosselung der Produktion beschlossen. Die war von einigen Mitgliedern gefordert worden, um den Preisverfall zu stoppen.

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Symbolbild Rohölförderung (Foto: Getty Images)
Bild: Getty Images/J. Raedle

Die Organisation Erdöl exportierender Länder (OPEC) hat sich gegen eine Senkung der täglichen Fördermenge entschieden. Es gebe "keine Veränderung" zum bisherigen Niveau von 30 Millionen Barrel pro Tag, sagte der kuwaitische Ölminister Ali al-Omair nach dem Treffen in Wien. Dort hatte er seit dem Morgen mit seinen Kollegen aus den anderen elf OPEC-Staaten über die künftige Fördermenge beraten. Ein Votum für die Reduzierung war nicht erwartet worden, da sich bereits im Vorfeld abgezeichnet hatte, dass die Staaten unterschiedlicher Meinung sind.

Schon vor Beginn des Treffens waren die Preise der Nordseesorte Brent und für US-Rohöl jeweils auf den tiefsten Stand seit mehr als vier Jahren gerutscht. Grund dafür ist unter anderem der Schieferölboom durch die Fracking-Technologie in den USA und ein zurück gehender Ölverbrauch durch die schwache Weltwirtschaft. Das führt zu einem Überangebot auf dem Markt. Nach Bekanntwerden der Entscheidung rutschte der Ölpreis weiter ab.

Unterschiedliche Interessen

Die 12 OPEC-Mitgliedsstaaten, darunter Saudi-Arabien, Iran und Algerien, liefern derzeit mehr als 30 Millionen Barrel Rohöl täglich. Das ist rund ein Drittel der weltweiten Ölproduktion. Die USA als mittlerweile größter Öl-Exporteur und Russland sind keine OPEC-Mitglieder. Mitglieder wie Venezuela brauchen für die Finanzierung ihrer Staatshaushalte einen deutlichen höheren Ölpreis als den derzeitigen.

Der Markt sei "unter Druck", weil Beobachter nach zahlreichen Äußerungen von OPEC-Mitgliedern davon ausgingen, dass das Kartell sich nicht auf eine Absenkung der Fördermenge einige, sagte Analyst Andy Lipow. Wenn die Opec den Status quo beibehalte, könnte der Ölpreis weiter fallen. Nur eine "starke" Botschaft, die auch von Saudi-Arabien unterstützt werde, könne dafür sorgen, dass der Preis wieder die 80-Dollar-Marke übersteige. Andere Analysten halten auch ein weiteres Abrutschen bis auf 50 Dollar für möglich.

hb/qu (rtr,dpa,afp)