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Kein Loch in der Bayern-Abwehr

Tobias Oelmaier14. Februar 2016

Beim Sieg des FC Bayern beim FC Augsburg merkt man das Fehlen der Innenverteidiger nicht - weil der Ersatz kaum getestet wird. Außerdem befreit sich der HSV aus dem Tabellenkeller.

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Deutschland Bundesliga FC Bayern München Unterstützung für Holger Badstuber
Dem Kollegen Mut machen: Philipp Lahm und Co. tragen beim Einlaufen in Augsburg Badstuber-TrikotsBild: Getty Images/Bongarts/A. Hassenstein

"Immer weitermachen, niemals aufgeben, Holger", prangte es auf einem Spruchband in Gästeblock des Augsburger Stadions. Holger Badstuber war überall an diesem Sonntagabend. "Wir sind bei dir, du schaffst es wieder", stand auf den Trikots mit der Nummer 28, die alle Bayernspieler beim Einlaufen übergesteift hatten. Badstuber war überall, nur nicht auf dem Platz. Der Abwehrspieler, der im Abschlusstraining vor dem Auftritt seines FC Bayern in Augsburg einen Knöchelbruch erlitten hatte, ist die tragische Figur beim Rekordmeister. Kreuzbandriss im Dezember 2012 - anderthalb Jahre Pause, Sehnenriss im September 2014 - vier Monate Pause, Muskelriss im April 2015 - gut ein halbes Jahr Pause und jetzt wird er wohl wieder mindestens drei Monate fehlen.

Doch war es bisher meist eher das persönliche Schicksal, des Münchener Urgesteins, das bewegte, ist es jetzt das Schicksal des FC Bayern. Denn bis zu diesem Samstag war er der letzte Mohikaner in der zentralen Defensive des Triple-Aspiranten. Also waren im Augsburg-Spiel die Blicke vor allem auf die Abwehr gerichtet. Auf dem Papier waren das David Alaba und Joshua Kimmich in der Innenverteidigung, Philipp Lahm und Juan Bernat außen. Wer nun aber den 3:1 (1:0)-Sieg der Bayern in Augsburg zum Test für höhere Aufgaben heranziehen wollte, wurde enttäuscht. Denn gemäß dem Motto "Angriff ist die beste Verteidigung" ließ Trainer Pep Guardiola stürmen, was das Zeug hielt.

Doppelpack durch Lewandowski

Dass am Ende eben nur diese beiden Tore durch Robert Lewandowski (15. und 62. Minute) und Thomas Müller (78.) heraussprangen, war eher der mangelnden Chancenverwertung der Gäste zu verdanken denn der Klasse der abstiegsgefährdeten Augsburger. Immer, wenn sie ernst machten, schnell spielten, waren die Bayern auch gleich gefährlich vor dem Tor des guten Marvin Hitz, der einige Möglichkeiten zunichte machte. Erst in der Schlussphase kam dann auch die Bayern-Abwehr einmal kurz ins Schwimmen. Als Arturo Vidal, Lahm und Douglas Costa den Platz längst verlassen und das Team gedanklich schon auf der Rückfahrt ins 60 Kilometer entfernte München war, wackelte Raul Bobadilla Kimmich aus und vollendete zum Endstand.

Deutschland Bundesliga FC Augsburg and FC Bayern München
Lewandsowskis (Nummer 9) erster Streich. Später legt er Saisontor Nummer 21 nach.Bild: Getty Images/Bongarts/A. Hassenstein

Guardiola lobte seine "neuen Abwehrtürme" nach der Partie: "Sie haben alle Duelle gewonnen, spielen schnell nach vorne und hinten, voller Konzentration, es ist fast unmöglich, besser zu spielen als Kimmich heute". Und Kapitän Philipp Lahm führte das auch auf das Stellungsspiel zurück: "Wir waren sehr gut vom Trainer eingestellt, aber es tut uns allen sehr sehr weh, was mit Holger Badstuber passiert ist. Er ist einer von uns".

Die Bayern streben also auch ohne gelernte Innenverteidiger - Neuzugang Serdar Tasci verbrachte die kompletten 90 Minuten auf der Bank - der Meisterschaft entgegen. Ein Gradmesser für das Champions-League-Achtelfinale gegen Juventus Turin übernächste Woche am 23. Februar war die Partie in Augsburg aber nicht. Augsburg ist schon am Donnerstag gegen den FC Liverpool in der Europa League gefragt. Dann wird es auch nicht leichter.

HSV befreit sich aus dem Tabellenkeller

Am Nachmittag hatte der Hamburger SV drei wichtige Punkte im Kampf gegen den Abstieg geholt. Gegen Borussia Mönchengladbach gelang es den Hamburgern, einen 0:1-Rückstand noch in einen 3:2 (2:1)-Sieg zu verwandeln. Fabian Johnson (14.) hatte die Gäste in Führung gebracht, beim Ausgleich half Martin Hinteregger (38.) per Eigentor kräftig mit und Artjoms Rudnevs gelang nur drei Minuten später das 2:1. In der Schlussphase sorgte Ivo Ilicevic (80.) für die Vorentscheidung, Raffael gelang in der 88. Minute der Anschlusstreffer.

Hier können Sie nochmal die Chronologie der Sonntags-Partien nachlesen.

Alle Ergebnisse und die aktuelle Tabelle finden sie hier.