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Kein Kontakt zu verschütteten Kumpeln

30. Oktober 2014

Für manche steht ihr Tod schon fest. Doch Helfer kämpfen noch immer darum, zu den eingeschlossenen Bergleuten in der Türkei vorzudringen. Es ist ein Wettlauf gegen die Uhr.

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Helfer an der Kohlenmine in Ermenek in der Türkei (Foto: picture-alliance/AA/Gokhan Balci)
Bild: picture-alliance/AA/Gokhan Balci

Zwei Tage nach dem Bergwerksunglück in der Südtürkei gibt es von den 18 unter Tage eingeschlossenen Grubenarbeitern weiterhin kein Lebenszeichen. Noch immer versuchen Retter, Kontakt zu den Verschütteten aufzunehmen.

Die Rettungsarbeiten gestalteten sich äußerst schwierig, sagte Energieminister Taner Yildiz am Unglücksort in der Stadt Ermenek. Die Zeit werde knapp, noch Überlebende zu bergen. Nach früheren Angaben des Ministers sind rund 11.000 Kubikmeter oder umgerechnet 11 Millionen Liter Wasser in den Schacht eingedrungen.

Tauchereinsatz fehlgeschlagen

Bereits am Mittwoch hatte der Präsident der Gewerkschaft Türk-Is, Ergün Atalay, wenig Hoffnung, dass die Arbeiter noch lebend geborgen werden können. "Es sieht aus, als seien die Überlebenschancen sehr gering", zitierte ihn die Nachrichtenagentur Anadolu. Ein Einsatz von Tauchern war zwischenzeitlich gescheitert.

Regierungsangaben zufolge waren am Dienstag Teile einer Grube in mehr als 300 Meter Tiefe eingestürzt und überflutet worden. Die Unglücksursache ist weiterhin unbekannt. 16 Kumpel konnten sich retten.

Wegen Mängeln geschlossen

Energieminister Yildiz hatte erklärt, die Kohlemine sei im Juni untersucht und wegen Mängeln vorübergehend geschlossen worden. Die Missstände seien jedoch behoben und das Bergwerk drei Monate später wieder eröffnet worden.

Gewerkschafschef Atalay kritisierte, aus den Minenunfällen in der Region sei nichts gelernt worden. In der Türkei kommt es immer wieder zu Unglücken im Bergbau. In der westtürkischen Stadt Soma waren im Mai beim schwersten Grubenunfall in der Geschichte des Landes 301 Kumpel ums Leben gekommen. Damals brach im Schacht ein Feuer aus. Die Ursache für das Unglück von Soma wird offiziell weiterhin untersucht.

jj/sti (dpa, afp)