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Katzen erkennen tatsächlich ihren Namen

4. April 2019

Für viele Katzenfreunde ist klar: Findus, Garfield und Simba kennen ihren eigenen Namen und reagieren darauf. Japanische Forscher liefern jetzt den Beweis, dass dies auch wirklich stimmt.

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Berühmte Katzen Petterson & Findus
Bild: picture-alliance/dpa/Mfa film

Russland: Moskaus Miezen

Wenn Felix gerufen wird, kommt Felix auch. Zumindest wenn ein Leckerli oder eine Kuscheleinheit mit Herrchen oder Frauchen locken und wenn er gerade Lust hat. Auch wenn Hauskatzen (Felis silvestris catus) ihren eigenen Kopf haben: Dass Katzen ihren Namen erkennen und darauf reagieren, ist für ihre Halter ausgemachte Sache. Bislang fehlten aber wissenschaftliche Belege. Die legen nun japanische Forscher vor.

Katzen können tatsächlich ihren Namen aus anderen Wörtern heraushören. Das schreiben Atsuko Saito von der Sophia-Universität in Tokio und sein Team im Fachmagazin "Scientific Reports". Es sei der erste experimentelle Nachweis, dass Katzen verbale Lautäußerungen von Menschen verstehen können.

Den japanischen Forschern zufolge wird erst seit kurzer Zeit die Fähigkeit von Katzen, mit Menschen zu kommunizieren, erforscht. Dabei habe man beispielsweise herausgefunden, dass es Katzen verstehen, wenn ihnen ihr Halter mit dem Finger aufs Futter zeigt. Zudem ändern Katzen - zumindest zum Teil - ihr Verhalten, je nachdem ob ihr Herrchen grimmig oder freundlich guckt.

Mehr dazu: Wie gemein sind Katzen?

Katze auf der Yoga-Matte
Frauchen in New York nehmen ihre Katzen auch zum Yoga mit Bild: Reuters/J. Moon

Das Team um Saito untersuchte nun insgesamt 78 Katzen. Die Forscher schauten sich unter anderem an, wie die Tiere reagieren, wenn sie zunächst hintereinander vier allgemeine japanische Wörter vom Band hören. Dabei nahm die Aufmerksamkeit der Katzen immer weiter ab. Dann wurde ihnen ihr eigener Name vorgespielt. Die Forscher achteten darauf, dass die Wörter einen ähnlichen Klang wie der jeweilige Name der Katze hatten und dass sie gleich betont wurden.

Eindeutiges Ergebnis 

Mehrheitlich reagierten die Katzen auf ihren Namen. Sie bewegten ihre Ohren oder den Kopf mehr. Der Effekt war auch zu beobachten, wenn nicht der Katzenbesitzer selbst zu seinem Tier sprach, sondern eine fremde Person. Mit einem anderen Experiment konnten die Forscher zeigen, dass Katzen aus Haushalten mit mehr als einem Stubentiger vermutlich ihren Namen von denen der anderen unterscheiden können.

Ägyptische Katzenmumien, British Museum London, Großbritannien
Ab dem 3. Jahrtausend v. Chr. finden sich Beweise für ein friedliches Zusammenleben von Mensch und Tier.Bild: picture-alliance/Poss

Das Können der Katzen resultiere aus dem täglichen Umgang von Mensch und Tier, schreiben die japanischen Forscher. Sie schlagen vor, das Potenzial zu nutzen: "Vielleicht können wir Katzen dazu bringen, zu lernen, dass sie gefährliche Gegenstände oder Orte mit bestimmten Lautäußerungen in Verbindung bringen."

In Deutschland gibt es weit mehr als zehn Millionen Katzen. Laut Industrieverband Heimtierverband lebten im Jahr 2017 in mehr als jedem fünften Haushalt eine oder mehrere Samtpfoten.

 

DW Mitarbeiterportrait | Alexander Freund
Alexander Freund Wissenschaftsredakteur mit Fokus auf Archäologie, Geschichte und Gesundheit@AlexxxFreund