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Juncker : Kein Geld mehr für Athen?

5. Februar 2012

Euro-Gruppen-Chef Juncker schließt eine Staatspleite Griechenlands nicht mehr aus. Wenn die Regierung mit ihren Reformen zu weit ins Hintertreffen gerät, solle es für Athen keine Finanzhilfen mehr geben.

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Euro-Geldscheine auf griechischer Flagge (Foto: dapd)
Griechenland braucht noch viele frische EurosBild: picture-alliance/dpa

Sollte Griechenland die "notwendigen Reformen" nicht umsetzen, könne es nicht erwarten, "dass Solidaritätsleistungen von den anderen erbracht werden", sagte der Chef der Euro-Gruppe, Jean-Claude Juncker, in einem vorab veröffentlichten Gespräch mit dem Magazin "Der Spiegel".

"Wenn wir feststellen sollten, dass alles schiefgeht in Griechenland, dann würde es kein neues Programm geben, dann hieße das, dass im März die Pleiteerklärung erfolgt", so Juncker. Allein die Möglichkeit, dass so etwas passieren könnte, sollte den Griechen "dort Muskeln verleihen, wo sie im Augenblick noch ein paar Lähmungserscheinungen haben".

Besonders die geplante Privatisierung von Staatsunternehmen sei bisher deutlich hinter den Verabredungen zurückgeblieben, betonte der luxemburgische Premierminister. Als schädlich für das Image Griechenlands bezeichnete Juncker außerdem die Tatsache, dass es "Korruptionselemente auf allen Ebenen der Verwaltung" gebe.

Gespräche über Schuldenschnitt noch ohne Ergebnis

Nach einem inzwischen wochenlangen Verhandlungsmarathon über den geplanten Schuldenschnitt für Athen steht nach den Worten des griechischen Finanzministers Evangelos Venizelos das Schicksal seines Landes auf Messers Schneide. Bis zum späten Sonntagabend müsse eine Einigung erzielt werden, erklärte er. "Wir sind an einem Punkt, an dem wir Entscheidungen treffen und uns dazu verpflichten müssen."

Venizelos hat bereits am Freitag und Samstag mit der Troika aus Vertretern von EU, Europäischer Zentralbank und Internationalem Währungsfonds verhandelt. Zuletzt hatte es mehrfach geheißen, die Gespräche stünden kurz vor dem Durchbruch. Ein greifbares Ergebnis lässt aber immer noch auf sich warten.

Autor: Thomas Grimmer (rtr, dapd)
Redaktion: Ulrike Quast