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Jobgarantie greift in zwei Jahren

12. November 2013

Die von der EU zugesagte Jobgarantie für junge Arbeitslose soll binnen zwei Jahren umgesetzt werden. Darauf einigten sich 24 EU-Staats- und Regierungschefs bei einem Gipfeltreffen zur Jugendarbeitslosigkeit in Paris.

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Jugendliche in Spanien (Foto: dpa)
Bild: picture-alliance/dpa

Gipfel in Paris: Hoffnung für die Jugend in der EU?

Jungen Menschen solle eine schnelle Perspektive zur Integration in den Arbeitsmarkt gegeben werden, sagte Frankreichs Präsident François Hollande nach dem Treffen. Die amtierende Bundeskanzlerin Angela Merkel verwies dabei auf die Verantwortung der einzelner Staaten, die Jugendarbeitslosigkeit zu bekämpfen. "Die Zukunftsfähigkeit des Kontinents entscheidet sich an der Frage, welche Perspektive wir den jungen Menschen geben können", sagte Merkel. Präsident Hollande nannte den Kampf gegen die Jugendarbeitslosigkeit eine "Herausforderung", bei der es um die Zukunft einer ganzen Generation gehe. Sechs Millionen junge Arbeitslose in Europa seien "zu viel, viel zu viel".

Jeder Vierte ohne Arbeit

In der EU ist nach Zahlen der Statistikbehörde Eurostat jeder vierte junge Mensch ohne Job. Während die Quote in Deutschland bei knapp acht Prozent liegt, sind in Griechenland und Spanien mehr als die Hälfte der bis zu 25-Jährigen arbeitslos. Die bereits in der EU verabredete "Jugendgarantie" sieht vor, dass jeder Arbeitslose unter 25 Jahren binnen vier Monaten ein Angebot für einen Job, einen Ausbildungsplatz oder zumindest für einen Praktikumsplatz bekommen soll.

Nach den Worten von Hollande wurden bei dem Gipfel drei Prioritäten im Kampf gegen die Jugendarbeitslosigkeit festgelegt. Diese seien Ausbildung, die Eingliederung in den Arbeitsmarkt sowie die Gründung von Unternehmen durch junge Leute. Die bisher bereitgestellten Finanzmittel von sechs Milliarden Euro aus dem EU-Haushalt könnten nach Angaben des französischen Präsidenten noch anwachsen. Dabei verwies Hollande auf weitere EU-Töpfe und auf Mittel der Europäischen Investitionsbank.

Merkel forderte die Regierungen auf, rasch ihre Pläne für die notwendige Finanzierung auf europäischer Ebene vorzulegen. Zudem sollten die Voraussetzungen für Wachstum in den Ländern verbessert werden: "Ohne Wachstum schaffen wir keine Arbeitsplätze", betonte die deutsche Regierungschefin.

Die EU-Spitzenpolitiker haben sich seit Jahresanfang bereits mehrfach mit dem Problem Jugendarbeitslosigkeit befasst, so Anfang Juli bei einer Sonderkonferenz in Berlin. Gewerkschafter und Jugendvertreter forderten daher auf einem "Alternativgipfel" in Paris, dass den Worten nun endlich Taten folgen müssten. DGB-Vize Elke Hannack verlangte ein "Zukunfts- und Investitionsprogramm in Wirtschaft, Bildung und Infrastruktur". Sie kritisierte: "Seit Monaten wird diskutiert über Maßnahmen gegen Jugendarbeitslosigkeit - passiert ist nichts."

wl/SC (dpa, afp)