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Jobabbau: Elon Musk hat "schlechtes Gefühl"

3. Juni 2022

Tesla-Chef Elon Musk will etwa jeden zehnten Job streichen. In einer internen Mail an Führungskräfte schreibt Musk, er habe ein "sehr schlechtes Gefühl", was die Wirtschaftsentwicklung angehe.

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Illustration Elon Musk Twitter logos
Bild: Dado Ruvic/REUTERS

Der US-Elektroautobauer müsse deswegen seine Belegschaft um rund zehn Prozent reduzieren. Überschrieben war die Mail mit "Einstellungsstopp". Tesla war zunächst nicht für eine Stellungnahme zu erreichen. Weltweit beschäftigt der Elektroautobauer etwa 100.000 Menschen. Kurz nach Bekanntwerden möglicher Stellenstreichungen geriet die Tesla-Aktie unter Druck und verlor im Xetra-System zeitweilig vier Prozent.

Erst am Mittwoch hatte Musk damit Schlagzeilen gemacht, dass er seiner Belegschaft Homeoffice untersagt hatte. "Wenn jemand nicht erscheint, müssen wir davon ausgehen, dass diese Person das Unternehmen verlassen hat", hieß es in dem Schreiben ohne freundliche Anrede mit der Betreffzeile "um superklar zu sein".

Angesichts wieder steigender Corona-Infektionen in Kalifornien weigern sich einige Mitarbeiter von Tech-Firmen, in die Büros zurückzukehren. Musk hatte im Mai 2020 entgegen der geltenden Corona-Restriktionen sein Werk im kalifornischen Fremont wiedereröffnet. Von Mai bis Dezember 2020 wurden 440 Infektionen bei Tesla-Mitarbeitern gemeldet, wie aus Daten der Behörden hervorgeht, bei Musks Weltraum-Firma SpaceX waren es im vergangenen Jahr 132 Corona-Fälle.

Musk nicht unbedingt ein Vorbild

Deutsche Autokonzerne mögen dem Elektroautobauer Tesla bei Software oder Batterietechnik nacheifern - beim Personalmanagement sehen sie den US-Konkurrenten nicht als Vorbild. Das zeigt sich gerade besonders in der Frage, wie weit man "Homeoffice"-Strukturen zulassen will.

BMW, Mercedes-Benz und Volkswagen erklärten unisono, dass auch nach dem coronabedingten Wechsel ins Homeoffice mobiles Arbeiten und Büropräsenz flexibel kombiniert würden. Mitarbeiter und Führungskräfte müssten sich darüber abstimmen. Bei den Autobauern gibt es dazu wie in vielen anderen Branchen Betriebsvereinbarungen.

Das "alte Europa" arbeitet hybrid

"Wir haben eine grundsätzlich andere Auffassung von der Gestaltung eines attraktiven Arbeitsumfelds", erklärte VW-Personalvorstand Gunnar Kilian mit Blick auf Musks Anordnung. Volkswagen setze auf Selbstverantwortung der Mitarbeiter.

"Das hybride Arbeiten ist das Arbeitsmodell der Zukunft bei Mercedes-Benz", erklärte der Stuttgarter Autobauer. Den Beschäftigten solle viel Spielraum und Selbstbestimmung ermöglicht werden, um Berufs- und Privatleben noch besser verbinden zu können. Mobiles Arbeiten werde schon seit 2009 praktiziert.

Die BMW Group hat mobiles Arbeiten erstmals 2013 geregelt. Präsenz- und Mobilarbeit müssten intelligent kombiniert werden. Dafür gebe es keine Einheitsregel, das sei von der jeweiligen Aufgabe der Mitarbeiter abhängig. Persönliches Zusammentreffen betrachtet das Münchner Unternehmen als wichtig für kreative, innovative Prozesse. "Die Arbeit vor Ort bleibt daher ein wesentlicher Erfolgsfaktor."

dk/bea (rtr)