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Jeder achte Deutsche leidet unter Geldnot

18. Mai 2008
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Jeder vierte Mensch in Deutschland ist nach den Worten von Bundesarbeitsminister Olaf Scholz von Armut betroffen oder muss durch staatliche Leistungen davor bewahrt werden. Der SPD-Politiker sagte der "Bild am Sonntag", jeder achte (13 Prozent der Bevölkerung) falle nach den EU-Kriterien unter die Armutsrisikoquote. Doch zeige das Eingreifen des Sozialstaats Wirkung. "Wenn es die Sozialttransfers wie Arbeitslosengeld II, Wohn- oder Kindergeld nicht gäbe, dann hätten wir statt 13 Prozent 26 Prozent Arme", sagte Scholz dem Blatt. Das zeige der neue Armuts- und Reichtumsbericht der Bundesregierung. Insgesamt habe sich die soziale Kluft in Deutschland weiter vertieft. "Die Schere zwischen arm und reich hat sich weiter geöffnet", sagte Scholz: "Die Einkünfte der Reichen sind gewachsen, dagegen sinken die Einkommen im unteren Bereich leicht, im mittleren stagnieren sie." Als reich gelte, wer als Alleinlebender im Monat netto mehr als 3.418 Euro zur Verfügung habe oder als Familie mit zwei Kindern mehr als 7.178 Euro netto im Monat. "Arm ist, so definiert es die EU, wer als Alleinlebender weniger als 60 Prozent des mittleren Einkommens verdient, also 781 Euro netto", sagte Scholz nach Angaben der Zeitung.