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Politik

Anklage gegen Ex-Nissan-Chef Ghosn erhoben

10. Dezember 2018

Dem ehemaligen Nissan-Chef Carlos Ghosn wird vorgeworfen, jahrelang gegen Börsenauflagen verstoßen zu haben. Seine U-Haft wurde verlängert. Weihnachten wird er wohl im Gefängnis verbringen müssen.

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Carlos Ghosn
Bild: picture-alliance/AP Images/T. Suzuki

Die Staatsanwaltschaft in Japan hat Anklage gegen den Ex-Manager Carlos Ghosn erhoben. Ihm wird vorgeworfen, jahrelang ein zu niedriges Einkommen bei der Börse angegeben zu haben. Allein zwischen 2010 und 2015 soll er rund 5 Milliarden Yen (39 Millionen Euro) verschleiert haben. Darüber hinaus besteht der Verdacht der Veruntreuung von Firmengeldern. Mitangeklagt ist seine frühere rechte Hand Greg Kelly, der sich ebenfalls in Untersuchungshaft befindet.

Auch Nissan angeklagt

Auch der Autokonzern Nissan muss sich vor Gericht verantworten. Schließlich ist das Unternehmen für die falschen Angaben in den Finanzberichten verantwortlich. Nissan entschuldigte sich und sagte, man nehme die Situation „extrem ernst".  

Die Untersuchungshaft könnte sich für Ghosn noch bis zum Jahresende hinziehen. Die Staatsanwaltschaft wirft ihm vor, auch in den vergangenen drei Jahren falsche Zahlen angegeben zu haben. Ghosn selbst bestreitet alle Vorwürfe. Er habe sein Einkommen nicht zu niedrig angegeben, erklärte er. Es gehe lediglich um finanzielle Zusicherungen, die erst ausgezahlt werden sollten, sobald er das Unternehmen verlasse. Bei einem Schuldspruch drohen ihm bis zu 10 Jahren Haft.

Der einstige Top-Manager hatte Nissan im Jahr 2000 vor der Pleite bewahrt und die erfolgreiche Allianz aus Renault, Nissan und Mitsubishi vorangebracht. Nach seiner Verhaftung am 19. November haben Nissan und Mitsubishi ihn als Verwaltungsratschef abgesetzt. Renault hält allerdings weiterhin an Ghosn als Konzernchef fest. Alle drei Autokonzerne wollen trotz der Affäre an ihrer Allianz festhalten.

kb/uh (dpa/afp)