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"Ja, mach nur einen Plan" (14.06.2012)

14. Juni 2012

Warum die Eurozone nicht zur Ruhe kommt +++ Wie es zum Milliardenverlust bei JPMorgan Chase kam +++ Wie Nokia ums Überleben kämpft +++

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Zahnräder (Foto: AP)
Bild: dapd

"Ja, mach nur einen Plan" (14.06.2012)

Die Dreigroschenoper stammt aus dem Jahr 1928. Kurt Weill hat die Musik geschrieben, Berthold Brecht den Text. Darin finden sich auch jene Zeilen, die Europas Politiker zurzeit vielleicht heimlich mitsummen: "Ja, mach nur einen Plan / sei nur ein großes Licht / und mach dann noch 'nen zweiten Plan / gehn tun sie beide nicht." Der Plan war, durch Hilfskredite für Spanien die Lage an den Finanzmärkten etwas zu beruhigen. Doch passiert ist das Gegenteil.

Warum die Eurozone nicht zur Ruhe kommt

Das Brecht-Zitat von den Plänen, die nicht funktionieren, hat für so manchen Entscheidungsträger auch etwas Entlastendes. Ganz nach dem Motto: so ist das Leben eben, es kommt immer anders, als man denkt. Der spanische Wirtschaftswissenschaftler Juan Carlos Díez ist weniger nachsichtig. Der Grund für das aktuelle Desaster sei eine Kette politischer Fehlentscheidungen, und die deutsche Kanzlerin trage einen großen Teil der Verantwortung.

Jamie Dimon vor dem Senatsausschuss

Im Mai schockte die US Bank JP Morgan Chase die Märkte mit dem Eingeständnis, durch Fehlspekulationen mit Kreditausfallversicherungen innerhalb weniger Monate zwei Milliarden Dollar verloren zu haben. Bankchef Jamie Dimon musste am Mittwoch dem Bankenausschuss des US-Senats erklären, wie es zu diesem Fehler kommen konnte. Eine pikante Information gab im Vorfeld das Center for Responsive Politics bekannt, eine gemeinnützige US-Organisation: 16 der 22 Mitglieder des Senatsausschuss hatten von JP Morgan Chase – ganz legal – Spenden erhalten.

Nokias Überlebenskampf

Seitdem Handys nicht mehr nur Handys sind, sondern Smartphones, kämpft der finnische Nokia-Konzern ums Überleben. Am Donnerstag gab Nokia bekannt, weltweit weitere 10.000 Stellen streichen zu wollen. Seit Anfang des vergangenen Jahres summiert sich der angekündigte Stellenabbau damit auf 40.000 Arbeitsplätze. Ebenfalls am Donnerstag gab Nokia die zweite Gewinnwarnung binnen neun Wochen heraus und schickte seine Aktien damit auf den tiefsten Stand seit 1996.

Redakteur am Mikrofon: Andreas Becker