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IWF kritisiert USA und Deutschland

3. Juli 2012

Der Internationale Währungsfonds hat seine Wachstumsprognose für die USA gesenkt. Außerdem forderte er Deutschland auf, sich weniger auf den Export zu verlassen und den Konsum zu stärken.

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Das Logo des Internationale Währungsfonds an dessen Hauptsitz in Washington (Foto: dpa)
Bild: picture-alliance/dpa

Die USA müssen für absehbare Zeit mit einem schwachen Wirtschaftswachstum rechnen. Der Internationale Währungsfonds (IWF) senkte seine Wachstumsprognose für das laufende Jahr von 2,1 Prozent auf 2,0 Prozent. Im nächsten Jahr sieht es nur wenig besser aus, der IWF erwartet für 2013 ein Wachstum von 2,3 Prozent.

Vor allem die sinkende Nachfrage in Europa schwächt die US-Wirtschaft, so der IWF in seinem am Dienstag vorgestellten Bericht. Zu den weiteren Problemen gehören demnach der weiterhin schwache Binnenkonsum, der angeschlagene Immobilienmarkt und die hohe Arbeitslosigkeit in den USA.

Um dem Abwärtstrend entgegenzuwirken, empfiehlt der IWF den USA, das Haushaltsdefizit langsamer abzubauen als geplant. Präsident Barack Obama will das Defizit im nächsten Jahr um drei Prozentpunkte reduzieren, von 8,5 Prozent des Bruttoinlandsprodukts (BIP) auf 5,5 Prozent. Angesichts der schwachen Wirtschaft hält der IWF das Tempo für zu hoch und rät zu einer Reduzierung des Defizits auf 6,5 Prozent.

Deutschland zu exportabhängig

Die Wirtschaftsentwicklung in Deutschland nannte der IWF "bemerkenswert". Für das laufende Jahr werde die deutsche Wirtschaft um 1,3 Prozent zulegen. Bisher war der IWF von einem Plus von 0,6 Prozent ausgegangen. Für das nächste Jahr haben die IWF-Analysten ihre Erwartungen allerdings leicht gesenkt, von 1,5 Prozent auf nun 1,4 Prozent.

Allerdings stütze sich die deutsche Wirtschaft zu sehr auf den Export, sagte IWF-Volkswirt Subir Lall in Washington. Der derzeit relativ gute Ausblick könne sich schnell eintrüben, wenn die Konjunktur außerhalb deutscher Grenzen weiter nachlasse, der Ölpreis stark steige oder sich die Schuldenkrise im Euroraum verstärke. Deutschland müsse daher jetzt mehr tun, um die Nachfrage im Inland zu stärken, so der IWF.

bea/sti (dpa, dapd, rtr, afp)