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IWF fordert Umbau Europas

19. Juli 2012

Europa bekommt die Krise nicht in den Griff, so das vernichtende Urteil des Internationalen Währungsfonds. Die Gemeinschaft solle auf Wachstum setzen. Außerdem brauche die EU eine Bankenunion.

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IMF Managing Director Christine Lagarde delivers remarks at a Banque de France panel on financial stability review during the semi-annual meetings of the IMF and the World Bank in Washington, April 21, 2012. REUTERS/Jonathan Ernst (UNITED STATES - Tags: POLITICS BUSINESS) // Eingestellt von wa
IWF / Christine Lagarde / Internationaler WährungsfondsBild: Reuters

Mehr als zwei Jahre nach Ausbruch der Schuldenkrise in Europa stellt der Internationale Währungsfonds (IWF) der EU ein schlechtes Zeugnis aus. Im jährlichen Eurozonen-Bericht kommt der IWF zu dem Schluss, dass der EU nach wie vor die "grundlegenden Werkzeuge" fehlten, um mit den Problemen fertig zu werden. Diese sieht der IWF in dem Teufelskreis zwischen schwachen Banken und den knappen Kassen der Regierungen.

In der Eurozone bestehe die Gefahr einer Deflation, also der Kombination von Preisverfall und Wirtschaftskrise. Besonders den Krisen-Ländern wie Griechenland, Spanien oder Italien könne dies schwer schaden. Die Wahrscheinlichkeit, dass es bis zum Frühjahr 2014 zu einer Deflation kommen könnte, liege bei 25 Prozent.

Zuckerbrot und Peitsche

Zwar lobte der IWF die jüngsten EU-Gipfelbeschlüsse von Ende Juni als einen "Schritt in die richtige Richtung". Das alleine reiche nicht. Es benötige "ehrgeizige" Maßnahmen zur Wachstumsförderung. Der IWF forderte die Europäische Zentralbank (EZB) auf, im Kampf gegen die Krise die Geldpolitik weiter zu lockern. Er empfahl unter anderem weitere Zinssenkungen, einen verstärkten Ankauf von Staatsanleihen besonders gefährdeter Länder in der Eurozone sowie zusätzliche Geldspritzen zur Versorgung mit frischem Kapital. Außerdem bekräftigte der IWF seinen Ruf nach einer "vollständigen Bankenunion" mit "größerer zentralisierter Risikoteilung".

nm / (dpa, afpd)