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Italienische Universitäten kopflos

11. Dezember 2002
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Aus Protest gegen Sparpläne der Regierung haben alle 72 Universitäts-Rektoren in Italien ihren Rücktritt angekündigt. "Wenn es keine Wende in der Regierungspolitik gibt, können die Universitäten nicht mehr länger als drei Jahre überleben", begründete Prof. Piero Tosi, Präsident der nationalen Hochschulkonferenz, den spektakulären Schritt.

Die Situation an den italienischen Hochschulen gilt seit vielen Jahren als prekär: Vor allem an den Unis in den größeren Städten wie Rom und Mailand klagen die Studenten über chaotische Zustände wie überfüllte Hörsäle und zu wenig Professoren. Experten meinen, in der Forschung falle Italien im internationalen Vergleich immer weiter zurück.

Kommentatoren meinten, niemals zuvor in der Geschichte der italienischen Universitäten habe es einen solchen radikalen Schritt gegeben. Dagegen sprach die Mitte-Rechts-Regierung von Ministerpräsident Silvio Berlusconi von einer "verfrühten Entscheidung": Es seien bereits neue Gelder für die Unis ins Auge gefasst.