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Israels Regierung billigt Gas-Abkommen

16. August 2015

Die israelische Regierung hat umstrittene Richtlinien zur Förderung von Erdgas vor der Mittelmeer-Küste genehmigt. Das Abkommen umgeht das israelische Kartellamt, das Zweifel an den Plänen geäußert hatte.

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Gasförderung vor der israelischen Küste (Foto: Getty Images)
Bild: Getty Images

Israels Ministerpräsident Benjamin Netanjahu zeigte sich nach der Bewilligung sichtlich erfreut. Die Vereinbarung werde den israelischen Bürgern und der Staatskasse in den kommenden Jahren "Hunderte Milliarden Schekel" bescheren. Eine Milliarde Schekel sind etwa 237 Millionen Euro.

Es handelt sich um ein Abkommen mit einem Konsortium, dem der US-Konzern Noble Energy und die israelische Delek Group angehören. Beide Unternehmen fördern bereits seit 2013 Gas aus dem Tamar-Feld im östlichen Mittelmeer. Sie verpflichteten sich bis 2020 auch das Leviathan-Feld zu entwickeln, das als größtes im Mittelmeer gilt. Gemeinsam haben die Firmen einen Anteil von 85 Prozent an Leviathan. Delek Group muss laut der Vereinbarung binnen sechs Jahren ihren Anteil an Tamar verkaufen und Noble Energie ihn auf 25 Prozent verkleinern. Eine Regulierung der Gaspreise soll auch niedrigere Stromkosten für Israelis garantieren.

Umstrittenes Förderprojekt

Das Abkommen muss noch vom Parlament abgesegnet werden. Es umgeht das israelische Kartellamt, das Zweifel an den Plänen geäußert hatte. In Israel wird eine Monopolstellung des Konsortiums befürchtet; der Vorsitzende des Kartellamts, David Gilo, hatte aus Protest gegen das sich abzeichnende Abkommen im Mai seinen Rücktritt eingereicht. Die politische Diskussion dreht sich unter anderem um Obergrenzen für den Inlandspreis von Erdgas und für Exportquoten des Konsortiums.

hf/wl (dpa, afp)