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Politik

Israel nimmt "eiserne Mauer" in Betrieb

7. Dezember 2021

Viele Tonnen Stahl und Beton, verbaut über- und unterirdisch: Israel hat eine 65 Kilometer lange Sperranlage entlang des Gazastreifens komplett fertiggestellt.

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Israelischer Grenzzaun am Gazastreifen
Die Bauarbeiten sind beendet: Israels neue SperranlageBild: Tsafrir Abayov/AP/picture alliance

Die Umzäunung des Gazastreifens sei nach dreieinhalb Jahren "vollständig" abgeschlossen, teilte der israelische Verteidigungsminister Benny Gantz mit. Die Barriere raube der dort herrschenden Hamas die Fähigkeit, nach Israel vorzudringen. Es sei eine "eiserne Mauer" zwischen der radikal-islamischen Palästinenserorganisation und den Einwohnern der israelischen Grenzorte am Rande des Gazastreifens, sagte Gantz.

Gewaltige Anlage

Zu dem sechs Meter hohen Grenzzaun gehören unterirdische Sensoren zum Aufspüren von Tunnelbauten, Radaranlagen, Unterwassergeräte, Kameras und Wachräume. An dem Bau waren mehr als 1200 Arbeiter beteiligt. Sie hätten dabei rund 220.000 Tonnen Beton und 140.000 Tonnen Eisen und Stahl verwendet, heißt es.

Israels Verteidigungsminister Benny Gantz am Grenzzaun
Besichtigte den Grenzzaun: Verteidigungsminister Benny Gantz (M.)Bild: Tsafrir Abayov/AP/picture alliance

Die Hamas hatte 2007 gewaltsam die Macht im Gazastreifen an sich gerissen, Israel riegelte schon damals das Palästinensergebiet ab. Seitdem gab es mehrfach kriegerische Auseinandersetzungen. Zuletzt war die Lage im Mai eskaliert, als die Hamas zahlreiche Raketen Richtung Israel abfeuerte. Die israelische Luftwaffe bombardierte daraufhin Ziele im Gazastreifen, wo während der elftägigen Gefechte nach offiziellen Angaben mehr als 240 Menschen getötet wurden. In Israel gab es zwölf Tote.

Israel kontrolliert Grenzübertritte und die Einfuhr von Waren in den Gazastreifen streng. Kritiker der neuen Sperranlage wenden ein, die "eiserne Mauer" könnte die humanitären Bedingungen dort weiter verschlechtern. In dem schmalen Küstengebiet, das zwischen Israel, Ägypten und dem Mittelmeer eingezwängt ist, leben rund zwei Millionen Menschen.

wa/AR (afp, dpa)