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Politik

Israel räumt Angriff auf syrischen Reaktor ein

21. März 2018

Das israelische Militär hat sich erstmals zu der Zerstörung eines mutmaßlichen syrischen Atomkraftwerks vor mehr als zehn Jahren bekannt. Die Armee verknüpfte die Mitteilung mit einer Warnung.

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Ein israelischer F-15I-Kampfjet (Archivbild)
Ein israelischer F-15I-Kampfjet (Archivbild)Bild: picture-alliance/dpa/O. Weiken

Israelische Kampfjets haben 2007 "einen Kernreaktor zerstört, der in Syrien gebaut wurde". Dies teilte die israelische Armee mit. Der Reaktor soll heimlich mit Hilfe Nordkoreas gebaut worden sein. Es hätten nur wenige Wochen gefehlt, um den Reaktor einsatzbereit zu machen, heißt es. Zudem veröffentlichte Israel Fotos und Videoaufnahmen, die die Zerstörung der Anlage zeigen sollen.

Im Rahmen des Einsatzes "Outside the Box" hätten israelische Kampfflugzeuge in der Nacht vom 5. auf den 6. September 2007 einen weit fortgeschrittenen Reaktor in Dair as-Saur 450 Kilometer nördlich von Damaskus zerstört, teilte die Armee mit. Der Geheimdienst habe seit Ende 2004 wichtige Informationen gesammelt, die letztlich zu dem Luftangriff auf die Al-Kubar-Anlage geführt hätten. Das israelische Militär habe sich damals auf "verschiedene Szenarien und eine potenzielle Eskalation vorbereitet".

Von Israel veröffentlichte Luftbilder der Anlage vor (o. l.), während und nach (u. r.) dem Angriff
Von Israel veröffentlichte Luftbilder der Anlage vor (o. l.), während und nach (u. r.) dem AngriffBild: Reuters/IDF

Syrien hatte stets bestritten, dass es sich bei dem Gebäude in der ostsyrischen Wüste um einen im Bau befindlichen Reaktor zur Herstellung von Plutonium gehandelt habe. Die Internationale Atomenergiebehörde (IAEA) hat dagegen erklärt, dass die Anlage "sehr wahrscheinlich" ein Reaktor gewesen sei.

"Die Botschaft des Luftangriffs auf den Kernreaktor im Jahr 2007 lautet, dass der Staat Israel nicht die Entstehung von Fähigkeiten zulassen wird, die die Existenz Israels bedrohen", erklärte Militärchef Gadi Eizencot am Mittwoch. "Das war 2007 unsere Botschaft, das bleibt heute unsere Botschaft und das wird in naher und ferner Zukunft weiter unsere Botschaft sein." 

Israels Regierungschef Benjamin Netanjahu wirft dem Iran vor, trotz des internationalen Abkommens weiter heimlich den Bau einer Atombombe anzustreben. 

stu/kle (dpa, rtr)