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Politik

Islamisten-Prediger Choudary in Freiheit

19. Oktober 2018

Anjem Choudary gilt als ein geistiger Ziehvater der Terroristen, die 2005 die blutigen Anschläge auf Busse und Bahnen in London verübten. Warum der heute 51-Jährige vorzeitig frei kam, ist noch nicht bekannt.

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Großbritannien islamistischer Prediger Anjem Choudary
Bild: picture-alliance/AP Photo/T. Ireland

Der in Großbritannien zu einer fünfeinhalbjährigen Haftstrafe verurteilte islamistische Prediger Anjem Choudary ist laut Medienberichten vorzeitig aus dem Gefängnis entlassen worden. Der 51-Jährige pakistanischer Abstammung sei nach der Verbüßung der Hälfte seiner Strafe auf freien Fuß gekommen und werde für den Rest der Zeit unter strenge Aufsicht gestellt, berichtete der Sender BBC.

Zu den Auflagen gehört es den Angaben zufolge, dass Choudary Internet-fähige Geräte nur mit Erlaubnis der Behörden benutzen und Großbritannien nicht ohne Erlaubnis verlassen darf. Er darf nur Menschen treffen, mit denen die Polizei einverstanden ist. Zudem ist ihm der Besuch bestimmter Moscheen untersagt. Laut BBC dürfte Choudary in seine Wohnung in Ilford östlich von London zurückkehren. Die Zeitung "The Telegraph" veröffentlichte Fotos, auf denen zu sehen ist, wie der fünffache Vater ein Hotel in der britischen Hauptstadt betrat. Inhaftiert gewesen war er im Hochsicherheitsgefängnis von Belmarsh.

7. Juli 2005: Am Woburn Place steht ein durch eine Bombe zerstörter Londoner Doppeldeckerbus (Foto: picture-alliance/dpa/P. Macdiarmid)
7. Juli 2005: Am Woburn Place steht ein durch eine Bombe zerstörter Londoner DoppeldeckerbusBild: picture-alliance/dpa/P. Macdiarmid

Der gelernte Anwalt Choudary ist der Gründer der inzwischen verbotenen Gruppe Islam4UK oder Al-Muhajiroun, welche die Einführung der Scharia in Großbritannien fordert. Choudary hatte in Youtube-Videos für die Gruppe geworben. Unter dem Einfluss dieser Gruppe hatten sich unter anderen die Selbstmordattentäter radikalisiert, die im Juli 2005 Anschläge auf Busse und Bahnen in London veübten. Dabei wurden 52 Menschen getötet. Die Mörder des Soldaten Lee Rigby, der 2013 in London getötet wurde, waren laut Polizei ebenfalls von der Gruppe beeinflusst worden. Auch war Choudary wegen der Organisation einer Pro-Osama-bin-Laden-Veranstaltung in London in den Schlagzeilen. Im September 2014 wurde er schließlich festgenommen und 2016 verurteilt.

sti/pg (afp, ap)