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IS hält tausende Flüchtlinge im Irak fest

5. August 2016

Horror für Zivilisten: Sie wollten sich vor Beschuss in Sicherheit bringen und gerieten in die Fänge der Dschihadisten. Die Terrororganisation "Islamischer Staat" soll zahlreiche Menschen getötet haben.

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Frau mit Kind auf dem Arm, zusammen mit anderen Flüchlingen im Irak (Archivbild: Getty Images/J.Moore)
Ohne Obdach: Millionen Irakerinnen und Iraker sind auf der Flucht, viele mit kleinen Kindern (Archivbild)Bild: Getty Images/J.Moore

Die Terrormiliz "Islamischer Staat" (IS) soll im Norden des Iraks allein am Donnerstag bis zu 3000 fliehende Menschen gefangen genommen und mindestens zwölf von ihnen getötet haben. Das gab das Flüchtlingshilfswerk der Vereinten Nationen (UNHCR) in Genf unter Berufung auf Quellen im Irak bekannt.

Betroffen seien Menschen, die durch Kämpfe aus ihren Wohngebieten in der Provinz Kirkuk im Norden des Landes vertrieben wurden. Als sie sich in der gleichnamigen Stadt in Sicherheit bringen wollten, seien sie in die Fänge des IS geraten, sagte ein UNHCR-Sprecher. Die Hilfsorganisation stützt sich auf nicht näher bezeichnete Berichte, die sie aus dem Konfliktgebiet erhalten habe.

3,4 Millionen Vertriebene

Insgesamt wurden nach UN-Angaben durch Kämpfe im Irak seit Januar 2014 fast 3,4 Millionen Menschen aus ihren Wohngebieten vertrieben. Das UNHCR unternehme große Anstrengungen, um ihre Unterbringung und Versorgung zu sichern. Zugleich beklagt das Hilfswerk, dass es nicht genügend Geld für humanitäre Maßnahmen gebe. Von den für dieses Jahr erbeteten 584 Millionen Dollar (542 Millionen Euro) für irakische Flüchtlinge und Binnenvertriebene sei bislang nur rund ein Drittel bereitgestellt worden.

Die irakische Armee und Kurden-Truppen konnten die IS-Miliz mit Unterstützung einer US-geführten Militärkoalition in den vergangenen Monaten weiter zurückdrängen. Die Extremisten kontrollieren jedoch immer noch große Gebiete im Irak und im benachbarten Syrien. Nach der Rückeroberung von Falludscha rücken die irakischen Soldaten auf die Millionenstadt Mossul vor. Angesichts der zu erwartenden Schlacht um die IS-Hochburg rechnet das Internationale Komitee vom Roten Kreuz mit bis zu einer Million neuer Flüchtlinge.

jj/qu (dpa, rtr)