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Irans Justiz: Sharmahd starb schon vor Hinrichtungstermin

5. November 2024

Vergangene Woche hatten iranische Medien die Exekution des Deutsch-Iraners Djamshid Sharmahd verkündet. Die Bundesregierung zog daraufhin Konsequenzen. Nun präsentiert die Justiz des Gottesstaates eine neue Darstellung.

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Auf einem Plakat für eine Protestaktion vor der Botschaft des Iran in Berlin ist das Gesicht von Djamshid Sharmahd abgebildet
Die Hinrichtung von Djamshid Sharmahd im Iran löste eine Protestaktion vor der iranischen Botschaft in Berlin ausBild: Frederic Kern/Geisler-Fotopress/picture alliance

Mehr als eine Woche nach der Nachricht über eine Hinrichtung des Deutsch-Iraners Djamshid Sharmahd ändert der Iran seine Angaben. Sharmahd soll bereits vor der geplanten Vollstreckung der Todesstrafe gestorben sein. "Djamshid Sharmahd war zum Tode verurteilt, das Urteil zur Vollstreckung vorbereitet, doch verstarb er, bevor das Urteil vollstreckt wurde", sagte Irans Justizsprecher Asghar Dschahangir am Rande einer Pressekonferenz in Teheran. Weitere Informationen dazu gab er nicht bekannt.

Anfang vergangener Woche hatten staatliche Medien die Vollstreckung des Todesurteils gegen Sharmahd verkündet. Die Angaben lassen sich unabhängig nicht überprüfen. Auch zum Verbleib der Leiche gab es nach der Bekanntgabe der Hinrichtung keine Details.

"Iran ist für seinen Tod verantwortlich"

Vom Auswärtigen Amt in Berlin wurde darauf verwiesen, dass die Justizstellen im Iran als zuständigen Behörden in der vergangenen Woche die Vollstreckung des Urteils gegen Sharmahd öffentlich bekanntgegeben hätten. "Sein Tod wurde uns von iranischer Seite bestätigt. Wir setzen uns gegenüber der iranischen Regierung für die Übergabe des Leichnams an die Familie ein", hieß es weiter. Jahrelang sei der Deutsch-Iraner unter unmenschlichen Bedingungen und ohne die notwendige medizinische Versorgung festgehalten worden. Der Iran sei für seinen Tod verantwortlich.

Schild mit der Aufschrift "Generalkonsulat der Islamischen Republik Iran - München"
Die Bundesregierung hat Konsequenzen gezogen: Die drei iranischen Generalkonsulate in Deutschland wurden geschlossenBild: Peter Kneffel/dpa/picture alliance

Sharmahd war im Frühjahr 2023 in einem umstrittenen Prozess nach Terrorvorwürfen zum Tode verurteilt worden. Die Bundesregierung, Angehörige und Menschenrechtler wiesen die Anschuldigungen gegen ihn vehement zurück. Außenministerin Annalena Baerbock verkündete alsReaktion auf die Hinrichtung die Schließung aller iranischen Generalkonsulate in Deutschland, die betroffenen Beamten müssen ausreisen. Die ohnehin angespannten diplomatischen Beziehungen haben damit einen  neuen Tiefpunkt erreicht.

ch/sti (dpa, afp, rtr)