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Politik

Noch ein US-Bürger sitzt im Iran fest

9. Januar 2019

Teheran hat einen Bericht der "New York Times" bestätigt, wonach ein weiterer US-Bürger festgesetzt worden ist. Die Hintergründe der Verhaftung sind rätselhaft.

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Der iranische Außenamts-Sprecher Bahram Ghassemi
Der iranische Außenamtssprecher Bahram GhassemiBild: picture-alliance/AA/F. Bahrami

In der Großstadt Maschhad im Norden des Iran ist ein US-Bürger festgenommen worden. Dies sei bereits "vor einiger Zeit" geschehen, erklärte der Sprecher des iranischen Außenministeriums, Bahram Ghassemi. Details über den Fall sowie zu den Gründen der Festnahme nannte Ghassemi nicht. Diese würden zu gegebener Zeit von den zuständigen Behörden bekannt gegeben. 

Die USA seien über die Schweiz, die seit 1980 in Teheran die konsularischen und diplomatischen Interessen der USA wahrnimmt, über die Festnahme informiert worden, erklärte Ghassemi. Zugleich widersprach er einem Bericht der "New York Times", wonach der Militärveteran Michael R. White unter schlechten Bedingungen im Iran festgehalten werde. Die Behörden würden den Fall derzeit prüfen.

Die "New York Times" hatte am Dienstag über die Festsetzung des ist Kalifornien lebenden Mannes berichtet. White war nach Angaben seiner Mutter von einem Besuch bei seiner iranischen Freundin im vergangenen Juli nicht mehr nach Hause zurückgekehrt. Vom US-Außenministerium habe die Mutter erfahren, dass er im Iran inhaftiert sei. Die Vorwürfe gegen ihn kenne sie nicht.

Rückflug nie angetreten

Ihr Sohn habe seinen Rückflug über Dubai nie angetreten, berichtete Joanne White. Davor habe der 46-Jährige problemlos fünf oder sechs Mal seine Freundin im Iran besucht. Sie habe die Schweiz gebeten, ihrem Sohn einen konsularischen Besuch abzustatten, sagte sie weiter.

Das US-Außenministerium erklärte, es habe Kenntnis von den Berichten über Whites Inhaftierung, wolle sich aber aus Gründen der Privatsphäre zunächst nicht zu den Details äußern.

Im Iran werden bereits mindestens drei weitere US-Bürger festgehalten, darunter zwei mit iranischen Wurzeln. Die USA und der Iran sind seit langem verfeindet. Im vergangenen Jahr hatte US-Präsident Donald Trump harte Sanktionen wieder in Kraft treten lassen, nachdem er den internationalen Atom-Deal mit Teheran aufgekündigt hatte. Seither sind die Beziehungen zwischen beiden Staaten an einem neuen Tiefpunkt.

stu/se (dpa, afp)