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Zwischenfall im Golf

7. Januar 2008

Iranische Schnellboote sollen am Wochenende im Persischen Golf US-Schiffe bedroht haben. Das teilten Pentagon-Mitarbeiter am Montag mit – einen Tag vor Beginn der geplanten Nahost-Reise von US-Präsident Bush.

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Zwei Militärboote im Wasser (Quelle: AP)
Iranische Schnellboote auf Drohmission? (Archivbild)Bild: AP

Iranische Schnellboote haben am Samstag (5.1.2008) in der Meerenge von Hormus im Persischen Golf drei US-Kriegsschiffe bedroht. Die fünf Boote seien bis auf wenige hundert Meter an die Schiffe herangefahren und hätten über Funk gedroht, sie in die Luft zu jagen, teilte ein Pentagon-Mitarbeiter am Montag mit. Das Weiße Haus forderte Teheran auf, solch "provokante" Aktionen zu unterlassen. Andernfalls könnte dies künftig zu einem "gefährlichen Vorfall" führen, warnte Präsidentensprecher Gordon Johndroe.

"Normaler Zwischenfall"

Die Regierung in Teheran hat bestätigt, wonach es am Wochenende zu einem militärischen Vorfall zwischen amerikanischen und iranischen Schiffen gekommen ist. Es sei nicht das erste Mal gewesen, dass es in der Straße von Hormus zu einer solchen Konfrontation gekommen sei, erklärte ein Sprecher des iranischen Außenministeriums der staatlichen Agentur Irna zufolge. Es handle sich daher um einen "normalen und natürlichen" Vorgang. Das Problem habe sich gelöst, nachdem sich beide Seiten identifiziert hätten.

Mann in dunklem Anzug vor dunkelblauer Wand mit Logo (Quelle: AP)
Präsidentensprecher Johndroe warnt vor "gefährlichen Vorfällen" (Archivbild)Bild: AP

Schüsse fielen bei der Begegnung in den internationalen Gewässern im Persischen Golf nicht. Laut einem Bericht des Fernsehsenders CNN bereiteten sich die US-Marinesoldaten jedoch auf ein Gefecht vor, kurz bevor die Iraner abdrehten. Es habe sich bei den Angreifern vermutlich um Schnellboote der islamischen Revolutionsgarden gehandelt. Einem anderen Pentagon-Mitarbeiter zufolge warf die Besatzung weiße Kästen in das Wasser vor einem der US-Kriegsschiffe, aus denen jedoch offenbar nichts herausgekommen sei.

Kurz vor Bush-Reise

US-Außenamtssprecher Sean McCormack sagte, Washington werde iranischem Verhalten entgegentreten, wenn es die USA oder einen ihrer Verbündeten in der Golfregion bedroht. Das sei ein genereller Grundsatz und nicht als Reaktion auf den aktuellen Vorfall zu verstehen. In der Region gebe es eine große Unterstützung für diese Politik gegenüber Teheran. US-Präsident George W. Bush wird am Dienstag zu einer Nahostreise aufbrechen. Er will sich nach US-Angaben für den Friedensprozess zwischen Israelis und Palästinensern einsetzen und den Verbündeten der USA ihre Unterstützung gegen den Iran zusichern.

Im März vergangenen Jahres hatte der Iran bei einem anderen Zwischenfall auf See 15 britische Marinesoldaten festgenommen. Die Regierung in Teheran warf den Briten vor, bei der Kontrolle eines Frachtschiffes in iranisches Gewässer vorgedrungen zu sein. Großbritannien wies diese Darstellung als falsch zurück und erklärte, die Marinesoldaten seien in irakischen Gewässern gefahren. Nach zwei Wochen in Gefangenschaft kamen die 15 Briten schließlich frei. (rri)