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Botschaften wiedereröffnet

23. August 2015

Großbritannien und der Iran nähern sich wieder an. Erster Schritt sind die Eröffnungen der beiden Botschaften in Teheran und London.

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Iran Wiedereröffnung britische Botschaft (Foto: EPA)
Einfahrt der britischen Botschaft in TeheranBild: picture-alliance/dpa/A. Taherkenareh

Rund vier Jahre nach der Erstürmung der britischen Botschaft in Teheran wurde die diplomatische Vertretung durch Großbritanniens Außenminister Philip Hammond wiedereröffnet. Zeitgleich nahm auch die iranische Botschaft in London ihren Betrieb wieder auf. "Unsere Beziehungen haben sich seit 2011 verbessert", erklärte Hammond im Vorfeld. Die Wahl des iranischen Präsidenten Hassan Rohani im Juni 2013 und die Einigung im Atomkonflikt vor einem Monat seien "wichtige Meilensteine". "Die Wiedereröffnung der britischen Botschaft reflektiert die Tatsache, dass die konstruktive Rolle Irans nun auch im Westen anerkannt ist", sagte der iranische Außenminister Mohammed Dschawad Sarif nach Angaben der Nachrichtenagentur Fars.

Vorerst jedoch wollen beide Länder keine Botschafter austauschen bis einige Punkte, unter anderem Schadenersatzzahlungen an London, geklärt sind. Hammond ist erst der zweite britische Außenminister, der das Land seit der Islamischen Revolution 1979 besucht.

Mutwillige Zerstörung

Die britische Botschaft in Teheran war am 29. November 2011 geschlossen worden, nachdem sie von Anhängern des damaligen Präsidenten Mahmud Ahmadinedschad aus Wut über die Sanktionen gegen den Iran gestürmt worden war. Die Protestierenden rissen die britische Flagge herunter, zerstörten Bilder von Queen Elizabeth II., beschädigten Inventar und steckten Dokumente in Brand. Der Angriff wurde damals international scharf verurteilt. Großbritannien wies daraufhin auch iranische Diplomaten aus.

Wütende Studenten stürmen im Jahr 2011 die britische Botschaft in Teheran (Foto: dpa)
Wütende Studenten stürmen im Jahr 2011 die britische Botschaft in TeheranBild: picture-alliance/dpa

Die Beziehungen zwischen Großbritannien und dem Iran hatten sich mit der Wahl des als gemäßigt geltenden Präsidenten Rohani 2013 gebessert. Zudem haben sich im Juli der Iran und die fünf UN-Vetomächte und Deutschland auf eine Kontrolle des iranischen Atomprogramms geeinigt. Im Gegenzug sollen Sanktionen schrittweise wegfallen.

Seit dieser Einigung waren auch andere ranghohe westliche Politiker bereits in den Iran gereist, darunter Bundeswirtschaftsminister Sigmar Gabriel (SPD) und der französische Außenminister Laurent Fabius. Auch Großbritannien plant eine neue Ära der wirtschaftlichen Zusammenarbeit mit dem Iran.

as/nem (rtr, afp)