1. Zum Inhalt springen
  2. Zur Hauptnavigation springen
  3. Zu weiteren Angeboten der DW springen

Iran hängt angebliche Spione

19. Mai 2013

Der Iran hat zwei mutmaßliche Spione hingerichtet. Die beiden Männer seien wegen Spionage für die USA und Israel zum Tode verurteilt worden, berichteten staatliche iranische Medien.

https://p.dw.com/p/18acu
Ein nachgebauter Galgen (Foto:dpa)
Symbolbild Todesstrafe GalgenBild: picture-alliance/dpa

Die Verurteilten seien am Sonntagmorgen in Teheran gehängt worden, teilte die örtliche Staatsanwaltschaft mit. Einer der beiden habe gegen Bezahlung Informationen über iranische Sicherheitsangelegenheiten und Staatsgeheimnisse an den israelischen Geheimdienst Mossad weitergegeben. Der andere habe den US-Geheimdienst CIA mit Informationen versorgt.

Die Regierung in Teheran wirft ihren Erzfeinden USA und Israel vor, das iranische Atomprogramm mit Spionageaktionen und tödlichen Attentaten auf beteiligte Mitarbeiter behindern zu wollen. Im Mai vergangenen Jahres hatte der Iran einen Mann hingerichtet, der für den Mossad spioniert haben soll. Ihm wurde zudem vorgeworfen, hinter einem Mordanschlag auf iranische Atomwissenschaftler zu stecken. Ein US-Iraner, Amir Mirzai Hekmati, sitzt seit August 2012 wegen Spionagevorwürfen im Gefängnis.

Erzwungene "Geständnisse"

Nach Angaben der  Menschenrechtsorganisation Amnesty International (ai) wurden im Iran im vergangenen Jahr mindestens 314 Menschen hingerichtet. Nur in China  ist die Zahl der Hinrichtungen noch höher, heißt es in der im April veröffentlichten Todesstrafenstatistik 2012.

Die Menschenrechtsorganisation schätzt, dass es im Iran zahlreiche offiziell nicht bestätigte Exekutionen gab. Als besonders kritisch bezeichnete Amnesty die Praxis der erzwungenen "Geständnisse", die zum Todesurteil führen. Im Iran werden solche "Geständnisse" im Fernsehen übertragen.

re/sti (dpa, rtr, afp, kna, epd)