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Politik

In Österreich gilt nun 2G

8. November 2021

Wer nicht geimpft oder genesen ist, darf in Österreich nicht mehr in Restaurants, Kinos, zum Friseur oder in andere öffentliche Einrichtungen. Ab sofort gilt für viele Freizeitaktivitäten die sogenannte 2G-Regel.

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Ein Corona-Impfbus in der Hauptstadt Wien
Auch mit solchen Bussen wie hier in Wien will die Regierung möglichst schnell die Impfquote erhöhen Bild: Herbert Neubauer/APA/picture alliance

Österreich ist "2G-Land": Nur noch gegen COVID-19 Geimpfte oder Genesene erhalten Zutritt zu Lokalen, Hotels, Friseuren oder Veranstaltungen ab 25 Gästen. "Wir gehen schon davon aus, dass das einen starken Beitrag zur Eindämmung des Geschehens leisten kann", sagte Vizekanzler Werner
Kogler im ORF zur neuen Regelung. Regional könnten natürlich zusätzliche Maßnahmen gesetzt werden, wenn es notwendig sei, sagte der Grünen-Politiker im Hinblick auf mögliche Lockdowns für Ungeimpfte angesichts der extrem hohen Infektionszahlen in manchen Bundesländern. 

Die täglichen COVID-19-Neuinfektionen steigen in Österreich rasant: Die Sieben-Tage-Inzidenz liegt landesweit bei 633. Am höchsten war die Zahl zuletzt in Oberösterreich (931), gefolgt von Salzburg (922). Am niedrigsten ist der Wert in Wien (381) und im Burgenland (475).

Ein Smartphone liegt auf einem Tisch in einem Lokal, es zeigt eine Landkarte von Österreich in der Farbe rot
2G-Regel auch für Österreichs Gastronomie - die Corona-Ampel im Land steht auf RotBild: photonews.at/imago images

Lange Schlangen vor Impfzentren 

Die drastischen Einschränkungen für Ungeimpfte hatte die österreichische Regierung kurzfristig am vergangenen Freitag beschlossen. Offenbar mit Erfolg: Auf die Ankündigung folgten keine Massendemonstrationen, sondern Schlangen vor den Impfzentren im ganzen Land. Zehntausende holten sich am Wochenende eine erste Impfung. Einschließlich der Auffrischungsimpfungen gab es laut dem Ministerium in der vergangenen Woche 213.000 Impfungen - so viele wie zuletzt Anfang August.

Als Anreiz für bislang Ungeimpfte wurde eine Übergangsfrist geschaffen. Vier Wochen lang gilt schon ein Erststich zusammen mit einem negativen PCR-Test als 2G-Nachweis. Danach muss man einen vollständigen Impfschutz nachweisen. Bisher haben nur knapp 65 Prozent der Menschen in Österreich einen vollen Impfschutz - das ist einer der niedrigsten Werte in Westeuropa.

Warteschlange vor einem Impfzentrum in Seewalchen am Attersee in Österreich
Im ganzen Österreich war der Andrang auf die Impfzentren am Wochenende groß Bild: WOLFGANG SPITZBART/APA/picture alliance

Der Druck auf Ungeimpfte stieg in den letzten Tagen nämlich nicht nur wegen der 2G-Regel: Seit Anfang November müssen nicht geimpfte oder genesene Arbeitende in ihren Betrieben mehrmals wöchentlich einen Testnachweis mitbringen (3G-Regel).

"Es wird wohl ein 2G-Weihnachten"

Angesichts der exponentiell steigenden Corona-Infektionen und der sich füllenden Intensivstationen geht Kanzler Alexander Schallenberg (ÖVP) nicht davon aus, dass die Einschränkungen für Ungeimpfte binnen sechs Wochen aufgehoben werden können. "Es wird wohl ein 2G-Weihnachten werden", sagte der neue konservative Regierungschef der "Kronen Zeitung".

"Allerhöchstwahrscheinlich" werde die Regel auch an Silvester noch in Kraft sein, fügte Vizekanzler Kogler im gemeinsamen Interview hinzu.

Mitglieder der österreichischen Bundesregierung sitzen gemeinsam mit den Landeshauptleuten an einem langen Tisch in der Wiener Hofburg
Nach Beratungen mit den Landeshauptleuten beschloss Österreichs Regierung eine bundesweite 2G-RegelBild: Herbert Neubauer/APA/picturedesk.com/picture alliance

Gesundheitsminister Wolfgang Mückstein (Grüne) sagte der "Kleinen Zeitung", jetzt müsse aber nicht nur geimpft, sondern die 2G-Regel auch konsequent umgesetzt werden. "Wenn es bei uns an manchen Orten mit einer augenzwinkernden Wurschtigkeit weitergeht, wird das nicht funktionieren", sagte der Minister in Anspielung auf die vielerorts lasche Kontrolle der bisherigen 3G-Regel in österreichischen Lokalen.

se/rb/cw/qu (orf, afp, dpa)