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In schwieriger Mission

Annette Moll19. Februar 2002

US-Präsident hat seine einwöchige Asienreise begonnen. Bei den Gesprächen in Südkorea, Japan und China geht es um Wirtschaft, Umwelt und Antiterrorkampf – alles heikle Themen mit etlichen Stolperfallen.

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Im Vorjahr überraschten die Präsidenten Bush und Zemin die Presse mit farbenfrohen KostümenBild: AP

Die diplomatische Tour de Force beginnt in Tokio, wo Bush mit Japans Premier Koizumi zusammentreffen wird. Die Schwäche des Yen soll ganz oben auf der Tagesordnung stehen - das ist aus dem Weißen Haus in Washington zu hören.

Zum Beweis, dass wirtschaftliche Instabilität die neu erstarkte Partnerschaft zwischen USA und Japan erschüttern könnte, will Bush einen Brief der amerikanischen Autoindustrie mitbringen. Drei führende US-Firmen haben darin einen Appell an die japanische Regierung formuliert, Schluss mit der Abwertung der Landeswährung zu machen. Der Vorwurf von Ford, DaimlerChrysler und General Motors: Mit einem absichtlich schwach gehaltenen Yen versuche Japan, die Gewinne der eigenen Autoindustrie nach oben zu treiben.

Diskussion über "Achse des Bösen" in Seoul

Nach zwei Tagen in Tokio wird Bush in Südkoreas Hauptstadt Seoul erwartet. Dort dürfte der US-Präsident viele Gemüter zu beschwichtigen haben. Nachdem er den kommunistischen Nachbarstaat Nordkorea als Teil der "Achse des Bösen" bezeichnet hatte, gingen in Südkorea - bildlich gesprochen - die Alarmsirenen los.

Man befürchtete schon eine forsche Militäraktion der Vereinigten Staaten gegen den Nachbarn im Norden - wegen dessen Rolle als eines der weltweit führenden Exportländer für Langstreckenraketen. Die Bush-Regierung hatte nach dem Aufruhr wiederholt versucht, die erschreckten Gemüter in Seoul zu beruhigen. Der Präsident sei nach wie vor offen für diplomatische Verhandlungen mit Nordkorea - im Gegenzug solle Südkorea sich offiziell dem internationalen Kampf gegen den Terrorismus anschliessen.

Rüstungspolitik im Mittelpunkt in Peking

Am kommenden Donnerstag schliesslich besucht der Präsident der mächtigsten Nation der Welt - das bevölkerungsreichste Land der Welt: China. Auch hier sind die Themen heikel: Die Tatsache, dass die USA Anfang kommenden Jahres eine vergleichslos umfangreiche Waffenlieferung nach Taiwan durchsetzen wollen, kommt in Peking nicht gut an.

Auch eine Bemerkung des amerikanischen CIA-Chefs hatte für Empörung gesorgt: George Tenet hatte gesagt, die Anschläge vom 11. September hätten den Kontext für die Chinapolitik der USA verändert. Auf der anderen Seite lies Peking nie einen Zweifel daran, dass die chinesische Führung ihre Waffengeschäfte mit Ländern wie Iran, Syrien und Libyen weiterführen werde - falls die USA ihrerseits Geschäfte mit Taiwan betrieben.