In Rottöne getaucht
Rot ist eine vielseitige Farbe. Könige und Kaiser trugen sie, Kardinäle kleidet sie noch heute. Es ist die Farbe der Liebe und des Blutes. Aber auch die deutsche Sprache und die Musik leben von ihr.
„[…] Rot, rot, rot sind alle meine Kleider,
rot, rot, rot ist alles, was ich hab.
Darum lieb’ ich alles, was rot ist,
weil mein Schatz ein …“
Rot gehört neben Gelb und Blau zu den sogenannten „Grundfarben“, aus denen alle anderen Farben mischbar sind. Es ist aber auch die Farbe der Liebe und des Hasses, die des Teufels und der Könige, die der Sonne und des Feuers – und die Farbe des Lebens. Wie kaum eine andere Farbe ruft „Rot“ bei uns verschiedene Assoziationen hervor.
Purpur und hochrangige Persönlichkeiten
Schon in der Geschichte hat „Rot“ immer eine wichtige Rolle gespielt. Früher waren Stoffe, die mit den Ausscheidungen von Purpur Purpur, - (n., nur Singular) ein sehr intensiver Rotton mit einem hohen Anteil von Blau schnecken Schnecke, -n (f.) ein Kriechtier mit zwei Fühlern am Kopf und meist auch einem Gehäuse auf dem Körper gefärbt wurden, die teuersten der Welt. Diese im Meer lebenden Schnecken sondern etwas ab|sondern etwas von sich geben, ausscheiden eine Flüssigkeit ab etwas ab|sondern etwas von sich geben, ausscheiden , die sich im Sonnenlicht zum Farbstoff Purpur färbt. Die Gewinnung des Farbstoffs war schwierig und zeitaufwendig. Entsprechend kostbar waren Kleidungsstücke in diesen, etwas ins Violette changierenden changieren hier: verschiedenfarbig schillern (Stoffe) Tönen.
Sie waren ein sichtbares äußeres Kennzeichen ranghoher Personen: Im Römischen Reich zierten jemanden/etwas zieren jemanden/etwas schmücken sie Senatoren Senator, -en (m.) ein Mitglied im Senat, dem wichtigsten, nur aus Männern bestehenden Gremium im Römischen Reich , im Mittelalter war es eine beliebte Farbe beim Adel Adel (m., nur Singular) eine hohe soziale Schicht, zum Beispiel Könige, Grafen, Fürsten . Natürlich waren Purpur und Rot die Farbe der Kaiser und Könige. In der katholischen Kirche dürfen purpurne Gewänder nur von Kardinälen Kardinal, Kardinäle (m.) höchster katholischer Würdenträger nach dem Papst getragen werden. Deshalb heißen sie umgangssprachlich auch „Purpurträger“. Außerdem sind sie an ihren roten Kappen erkennbar. Das sogenannte „Kardinalspurpur“ soll an das Blut der Märtyrer erinnern, die für ihren christlichen Glauben gestorben sind. Rote Kirchengewänder werden an Pfingsten und an Karfreitag Karfreitag, - (m.) der Freitag vor Ostern: der Tag, an dem der Kreuzigung Jesu Christi gedacht wird getragen.
Der rote Teppich und die griechischen Götter
Auch wenn heute rote Stoffe genauso viel kosten wie beispielsweise blaue: Die Assoziation von Reichtum und Einfluss ist geblieben. Wenn bekannt wird, dass berühmte Persönlichkeiten zu einem Event kommen, wird bis heute ein „roter Teppich ausgerollt den roten Teppich aus|rollen umgangssprachlich für: jemanden mit den höchsten Ehren empfangen “ – nicht nur im übertragenen Sinn.
Auch dieser Brauch findet seinen Ursprung in der Antike. Im antiken Griechenland war es allein den Göttern erlaubt, auf einen purpurroten Teppich zu treten. Ein sterblicher Mensch, der diesen kostbaren Stoff betrat, machte sich in den Augen der Götter des Hochmutes Hochmut (m., nur Singular) ein Denken oder Handeln, mit dem jemand zum Ausdruck bringt, dass er sich für etwas Besseres hält schuldig. Als mit der Zeit die griechischen Götter an Bedeutung verloren, wurden diese strengen Regeln gelockert. Heutzutage muss keine Prominente, kein Prominenter mehr den Zorn der Götter fürchten.
Der Rotstift
Rot ist auch eine beliebte Farbe, wenn man sich etwas merken möchte. Seit jeher ist es üblich, dass Sonn- und Feiertage im Kalender mit roter Farbe gedruckt werden. Wer sich einen wichtigen Tag merken möchte, sagt, dass er ihn sich „rot im Kalender anstreicht“. Ob man aber dann einfach eine Erinnerung in sein Handy speichert oder tatsächlich einen roten Stift benutzt, bleibt jeder und jedem selbst überlassen.
Es gibt auch eine Berufsgruppe, die sehr von ihren roten Stiften abhängig ist: die Lehrerinnen und Lehrer. Mit ihrem berüchtigten Rotstift streichen sie Fehler an. Doch auch nach der Schule kann es passieren, dass man wieder in schmerzlichen Kontakt mit der Farbe Rot gerät. Hat man nämlich bei einer Firma angeheuert, die „rote Zahlen schreibt rote Zahlen schreiben Verluste machen; mit seinem Unternehmen Geld verlieren; mehr Geld ausgeben, als man hat “, kann es gut sein, dass der eigene Arbeitsplatz plötzlich „dem Rotstift zum Opfer fällt dem Rotstift zum Opfer fallen umgangssprachlich für: etwas aus Spargründen streichen bzw. wegfallen lassen “.
Rot und der Straßenverkehr
Rot als Signalfarbe ist natürlich auch aus dem Straßenverkehr nicht wegzudenken: Eine rote Ampel bedeutet „Halt, Stopp“. Ihre Wurzeln im Straßenverkehr hat auch die „rote Welle“: Nur wenige Dinge frustrieren Autofahrerinnen und Autofahrer mehr, als ausgerechnet in diese „Welle“ zu geraten: Kaum ist man losgefahren „springt“ die nächste Ampel „auf Rot“, und so weiter, und so weiter. Manche und mancher „sieht rot|sehen umgangssprachlich für: wütend werden “ da „rot rot|sehen umgangssprachlich für: wütend werden “!
Das rote Tuch und der Stierkampf
Angeblich soll auch der Stier „rot sehen“, wenn ein Matador Matador, -e/Matadorin, -nen (aus dem Spanischen) Stierkämpfer bzw. Stierkämpferin, der/die dem Stier den Todesstoß versetzt während eines Stierkampfes vor dem Stier ein rotes Tuch hin- und herschwingt, um diesen wütend zu machen. Über Jahrzehnte hinweg ging man davon aus, dass es die Farbe Rot ist, die den Stier so wild macht. Doch dann fanden Wissenschaftler heraus, dass Stiere farbenblind farbenblind so , dass man keine Farben sehen kann sind.
Der Grund, warum das Tier so aggressiv wird, ist die Bewegung des Tuches, das Schreien der Zuschauerinnen und Zuschauer sowie die tödlichen Stichwunden, die ihm vom Matador und den anderen Beteiligten zugefügt werden. Ein „rotes Tuch ein rotes Tuch für jemanden sein umgangssprachlich für: jemandem provozieren (z.B. durch das eigene Verhalten, eigene Ansichten) “ ist der Stierkampf für ein rotes Tuch für jemanden sein umgangssprachlich für: jemandem provozieren (z.B. durch das eigene Verhalten, eigene Ansichten) alle diejenigen, die diesem zwar traditionsreichen, aber blutigen Schauspiel Schauspiel, -e (n.) hier: der Anblick, der Vorgang überhaupt nichts abgewinnen können etwas etwas ab|gewinnen etwas Gutes an einer Sache oder einer Situation finden .
Rot und die Ohrwürmer
Ob rotes Tuch, rote Ampeln, rote Teppiche, rote Rosen, roter Wein, rote Lippen: Es ist schwer, sich die Farbe „Rot“ aus unserem Alltag und unserer Sprache wegzudenken. Aber auch nicht … aus der Musik. Was wären Ohrwürmer wie „Red, red wine“, „Lady in Red“, „Für mich soll’s rote Rosen regnen“, „Rosenrot, oh Rosenrot“, „Rote Lippen soll man küssen“, „Rote Rosen, rote Lippen, roter Wein“ ohne Rot – und seine Signalkraft!
In Rottöne getaucht
Purpur, - (n., nur Singular) — ein sehr intensiver Rotton mit einem hohen Anteil von Blau
Schnecke, -n (f.) — ein Kriechtier mit zwei Fühlern am Kopf und meist auch einem Gehäuse auf dem Körper
etwas ab|sondern — etwas von sich geben, ausscheiden
changieren — hier: verschiedenfarbig schillern (Stoffe)
jemanden/etwas zieren — jemanden/etwas schmücken
Senator, -en (m.) — ein Mitglied im Senat, dem wichtigsten, nur aus Männern bestehenden Gremium im Römischen Reich
Adel (m., nur Singular) — eine hohe soziale Schicht, zum Beispiel Könige, Grafen, Fürsten
Kardinal, Kardinäle (m.) — höchster katholischer Würdenträger nach dem Papst
Karfreitag, - (m.) — der Freitag vor Ostern: der Tag, an dem der Kreuzigung Jesu Christi gedacht wird
den roten Teppich aus|rollen — umgangssprachlich für: jemanden mit den höchsten Ehren empfangen
Hochmut (m., nur Singular) — ein Denken oder Handeln, mit dem jemand zum Ausdruck bringt, dass er sich für etwas Besseres hält
rote Zahlen schreiben — Verluste machen; mit seinem Unternehmen Geld verlieren; mehr Geld ausgeben, als man hat
dem Rotstift zum Opfer fallen — umgangssprachlich für: etwas aus Spargründen streichen bzw. wegfallen lassen
rot|sehen — umgangssprachlich für: wütend werden
Matador, -e/Matadorin, -nen — (aus dem Spanischen) Stierkämpfer bzw. Stierkämpferin, der/die dem Stier den Todesstoß versetzt
farbenblind — so , dass man keine Farben sehen kann
ein rotes Tuch für jemanden sein — umgangssprachlich für: jemandem provozieren (z.B. durch das eigene Verhalten, eigene Ansichten)
Schauspiel, -e (n.) — hier: der Anblick, der Vorgang
etwas etwas ab|gewinnen — etwas Gutes an einer Sache oder einer Situation finden