1. Zum Inhalt springen
  2. Zur Hauptnavigation springen
  3. Zu weiteren Angeboten der DW springen

Immer wieder Blaise Compaoré...

22. November 2010

Burkina Faso hat am Sonntag den Präsidenten gewählt und der Sieger steht so gut wie fest: Seit 23 Jahren regiert Blaise Compaoré das Land. Und auch dieses Mal dürfte er als Gewinner aus der Wahl hervorgehen.

https://p.dw.com/p/QF4h
Stimmabgabe in Ouagadougou (Bild: AP)
Wieder eine Stimme für Compaoré? Wahl in Ouagadougou.Bild: AP

Schon im Vorfeld der ersten Wahlrunde am Sonntag (21.11.2010) galt Burkinas Dauerpräsident als Favorit. Insgesamt sechs Kandidaten waren gegen Blaise Compaoré angetreten. Keiner gilt als echte Konkurrenz für den Präsidenten. Die Wahlkommission rechnet damit, am Donnerstag vorläufige Ergebnisse bekanntgeben zu können. Schon jetzt zeichnet sich aber eine sehr geringe Wahlbeteiligung ab: Nur gut drei Millionen der circa 16 Millionen Einwohner ließen sich für die Wahl registrieren. Die Stimmabgabe verlief sehr schleppend. Kandidaten der Opposition klagten über Unregelmäßigkeiten. Die Benachrichtigungskarten hätten keine Hinweise auf Geburtsdatum und Wohnort enthalten und somit großen Spielraum für Manipulationen gelassen.

Vom Putschisten zum Demokraten?

Grab von Thomas Sankara (Bild: Georges Kaboré)
Pilgerort für Sankaristen: Grab von Thomas SankaraBild: DW

Blaise Compaoré hatte sich 1987, nach dem mysteriösen Tod seines Vorgängers Thomas Sankara, an die Macht geputscht. Obwohl Blaise und schwerem Verdacht steht, für den Mord an Sankara verantwortlich zu sein, wurde er nie vor Gericht gestellt. Dreimal wurde Compaoré anschließend als Präsident bei Wahlen bestätigt. Zuletzt 2005, als er mehr als 80 Prozent der Stimmen bekam.

Verfassungsänderung für den Dauerpräsidenten

Compaoré mit anderen Staatschefs (Bild: AP)
Seite an Seite mit anderen Staatschefs: Compaoré (rechts)Bild: AP

Eigentlich würde der 59jährige Compaoré jetzt seine letzte Amtszeit antreten. Mehr Legislaturperioden verbietet die Verfassung. Compaorés Partei - der Congress für Demokratie und Fortschritt (CDP) - hat aber schon angekündigt, sie wolle die Verfassung ändern, damit sich Compaoré auch 2015 wieder als Präsidentschaftskandidat zur Wahl stellen könne.

Autorin: Christine Harjes (dpa/afp/rtr/ap)
Redaktion: Klaudia Pape