Fossett bleibt verschollen
6. September 2007Die Suche nach dem seit Montag (3.9.2007) in der Wüste Nevadas verschollenen Abenteurer Steve Fossett ist bis Donnerstag früh erfolglos geblieben. Die Nationalgarde setzte Flugzeuge und Hubschrauber ein, die mit Infrarot- und Wärmekameras nach dem 63-jährigen Millionär suchten. Nach Tagesanbruch sollte die Aktion in dem 20.000 Quadratkilometer großen Gebiet fortgesetzt werden.
Fossett war mit seinem einmotorigen Privatflugzeug von einer Ranch in Nevada gestartet und nicht wie geplant zurückgekehrt. Richard Branson, Milliardär und Sponsor von zahlreichen Fossett-Aktionen, erklärte, der Abenteurer sei auf der Suche nach einem geeigneten Gelände für einen neuen Rekordversuch gewesen - dabei habe er den Geschwindigkeitsrekord für Landfahrzeuge brechen wollen.
Schwierige Suche
Da Fossett offenbar keinen Flugplan gemacht habe, gestalte sich die Suche schwierig, sagte ein Sprecher der Bundesluftfahrtbehörde. Bis Mittwoch wurden 600 Quadratkilometer systematisch abgesucht - nur ein Bruchteil des in Frage kommenden Gebiets von der Größe Hessens. Alle denkbaren Landeplätze zu überprüfen könnte noch eine Woche beanspruchen, hieß es. Das Gelände, in dem Fossett vermisst wird, beschrieben die Rettungsteams als teilweise bergig und schwer zugänglich. Die Suchaktion wurde zudem von starken Winden erschwert.
Zahlreiche ungebrochene Weltrekorde
Mit einem dramatischen Flug rund um den Globus hatte Steve Fossett im Februar 2006 den Strecken-Weltrekord für Non-Stop-Flüge gebrochen. Er legte in knapp 77 Stunden eine Gesamtstrecke von 42.469 Kilometern zurück.
Insgesamt stellte Fossett 110 Weltrekorde in verschiedenen Disziplinen auf. Mehr als die Hälfte seiner Rekorde sind immer noch ungebrochen. Unter anderem umrundete er als erster die Erde in einem Ballon, durchschwamm den Ärmelkanal und kletterte auf den Kilimandscharo.
Freunde sind zuversichtlich
Fossett habe genügend Treibstoff für einen drei- bis vierstündigen Flug dabei gehabt, hieß es. An Bord soll sich auch ein Notruf-Signalgerät befinden, CNN-Informationen zufolge allerdings kein Fallschirm. "Steven ist ein zäher alter Schuh", meint Milliardär Branson über seinen Freund. "Ich vermute, dass er bei seinem Flugzeug darauf wartet, dass ihn jemand abholt", schätzt Branson die Lage ein. "Angesichts seiner Geschichte bin ich zuversichtlich, dass wir bald gute Nachrichten erhalten werden." (elo)