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IFA mit Aussteller-Rekord

Jens Thurau 29. August 2003

Trotz lahmer Konjunktur muss die Unterhaltungselektronik-Branche nicht um ihre Profite fürchten. Was momentan im Trend liegt, zeigt die Internationale Funkausstellung in Berlin.

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Letzte Vorbereitungen für die MesseBild: AP

Die Internationale Funkausstellung 2003 trotzt dem Markt und setzt zu einem neuen Höhenflug an: Zum ersten Mal in der 79-jährigen IFA-Geschichte werden sich mehr als 1.000 Aussteller in Berlin präsentieren. Außerdem kurbelt die IFA traditionell das Geschäft an.

Von der Quantität her sind die Zahlen der Unterhaltungselektronik nach wie vor beeindruckend - trotz allgemeiner Krise, auch in dieser Branche. "Weltweit werden in diesem Jahr mehr als 300 Milliarden Euro für Elektronikprodukte ausgegeben. In Europa sind es 84 Milliarden Euro", fasst Hans-Joachim Kamp, Chef des Fachverbandes Consumer Electronics, den Trend in Zahlen.

"Trendy" als Verkaufsargument

Für Deutschland werden etwas über 19 Milliarden Euro bei einem Umsatzwachstum von 1,4 Prozent vorhergesagt. Der Grund für den Optimismus: In einzelnen Branchenfeldern zeigen die Verkaufszahlen steil nach oben. Auch in harten Zeiten wird am Heimkino kaum gespart. Zur Zeit liegt die Umstellung auf TV-Flachbildschirme im Trend, die man sonst von Computern kennt. Steigerungsrate im Jahr 2003: rund 360 Prozent. Digitale Fotoapparate ersetzen die alten Kameras: Umsatzplus: 40 Prozent.

Innovation am Haus

All diese Innovationen werden von den Markenfirmen angeboten. Als der Trend der IFA gilt die Verknüpfung aller Elektronik-Komponenten - also TV, Radio, CD-Player, DVD-Player, mit Computer-Netzwerken. Da ist schon jetzt vieles möglich, aber Rainer Hecker von der Gesellschaft für Unterhaltungs- und Kommunikationselektronik denkt ganz weit in die Zukunft. Er und seine Mitarbeiter haben ein Szenario entwickelt, wie die Elektronik bald unser Leben bestimmt.

Beispiel: die eigenen vier Wände. "Da wäre zum Beispiel die Küche, von der aus nützliche Statusmeldungen wie 'Gefrierschrank offen' oder 'Backvorgang beendet' auf den Bildschirm des Fernsehers gesendet werden", philosophiert Hecker. "Einbezogen sind auch Licht und Jalousien. Und ein Home-Server, mit dem beispielsweise Besucher vor der Haustür auf dem Bildschirm erscheinen." Schöne neue Welt.

Kampf dem Preiskrieg

Es gibt viel zu verdienen für alle. Dennoch bereitet der heftige Preiskrieg, den vor allem die großen Elektronik-Ketten und Supermärkte derzeit in Deutschland aufführen, den Markenfirmen Sorgen. So ist etwa der Preis der zur Zeit begehrten DVD-Player in einem Jahr um 20 Prozent gefallen. Kamp warb mit branchentypischen Argumenten für seine Produkte: Längere Lebenszeit, besserer Service - aber auch geringerer Stromverbrauch. Und wenn man wirklich das ganze Haus vernetzen will, braucht man eben einen Fachverkäufer, der einem alle Möglichkeiten der Fernbedienung erläutert.