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Hurrikan "Matthew" fegt über Haiti hinweg

4. Oktober 2016

Der Hurrikan "Matthew" hat mit Windgeschwindigkeiten von 230 Stundenkilometern die Küste von Haiti erreicht. Der Tropensturm wird als extrem gefährlich und in die Kategorie 4 klassifiziert. Es gibt erste Todesopfer.

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Hurrikan "Matthew" zieht auf Haiti zu
Bild: Reuters/A. Martinez Casares

Im Westen Haitis seien mehrere Ortschaften teilweise überschwemmt worden, teilte der Zivilschutz mit. Tausende Menschen suchten Schutz. In der Hauptstadt Port-au-Prince kam das öffentliche Leben weitgehend zum Erliegen. Schulen und Geschäfte wurden geschlossen. "Matthew" war am frühen Morgen nahe dem Ort Les Anglais auf Land getroffen.

Nach einem Hurrikan der Gefahrenstufe 5 im September, dem stärksten seit dem Jahr 2007, sind jetzt auch andere karibische Länder in Alarmbereitschaft. Erste Evakuierungen haben bereits auf Jamaica und Kuba stattgefunden. Bewohner tiefer gelegener Regionen wurden aufgefordert, ihre Häuser zu verlassen, da Überschwemmungen, Sturmfluten und Erdrutsche befürchtet werden. Für Teile von Haiti erwartet die US-Hurrikan-Behörde bis zu 101 Zentimeter pro Quadratmeter Regen. Die Weltorganisation für Meteorologie in Genf warnte, dass Haiti das Land sein könnte, das am meisten unter dem Hurrikan leiden könnte.

Auf Jamaika bereiten sich die Menschen auf den Orkan Matthew vor
Auf Jamaika bereiten sich die Menschen auf den Orkan "Matthew" vorBild: picture-alliance/dpa/R. Brown

Wie häufig bei Naturkatastrophen trifft es notleidende Menschen. Über 80 Prozent der Menschen auf Haiti leben unterhalb der Armutsgrenze in Notunterkünften. Das Welternährungsprogramm (WFP) bereitet sich bereits darauf vor, das betroffene Land zu unterstützen. Bis zu 300.000 Menschen könnten nach Angaben der WFP für einen Monat mit Nahrungsmitteln versorgt werden. Auch aus den USA kommt Hilfe. Wie das Weiße Haus mitteilte, seien Hilfsteams nach Haiti und Jamaica entsandt worden.

Große Evakuierung auf Kuba

Inzwischen sind auch schon die ersten Opfer zu beklagen. Auf Haiti, in Kolumbien und auf St. Vincent and Grenadines starben drei Menschen an den Folgen des Unwetters, auf der Dominikanischen Republik wurden vier Todesopfer gezählt. Die kubanischen Behörden haben inzwischen rund eine Millionen Menschen aus den Küstenregionen evakuiert. Die US-Marine hat 700 Mitarbeiter aus dem Stützpunkt und Gefangenenlager Guantanao Bay auf Kuba in Sicherheit gebracht.

Auch auf dem US-amerikanischen Festland stellt man sich auf den Wirbelsturm ein. Der Bundesstaat Florida ist bereits in Alarmbereitschaft. Die Regierung von South Carolina hat die Evakuierung von mehr als einer Million Menschen angeordnet. Gouverneurin Nikki Haley rief die Bevölkerung in sämtlichen Küstenabschnitten dazu auf, sich mindestens 160 Kilometer weit ins Inland zu begeben. In Georgia wurde genauso wie in Florida und South Carolina der Notstand ausgerufen.

cgn/uh (dpae, rtre)