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Drohnenangriffe gegen Al-Kaida-Kämpfer

7. Dezember 2014

Die Armeen von Pakistan und den USA kämpfen beide gegen den Al-Kaida-Terrorismus. Zuletzt gelang ihnen zwei tödliche Schläge gegen Mitglieder der Terrororganisation - darunter auch Männer aus der Führungsriege.

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Terroristen Handout Pakistani Police AUSSCHNITT (Foto: picture alliance/pakistanische Polizei)
Bild: picture-alliance/Pakistani Police Handout

Nach Angaben pakistanischer Offiziere soll es sich bei dem Getöteten um Omar Farooq, auch bekannt als Ustad Farooq, handeln. Er war den Angaben zufolge der erste Pakistaner, der in die Führungsriege der Terrororganisation Al-Kaida aufsteigen konnte.

Farooq war danach maßgeblich an der Entwicklung der Asien-Politik von Al-Kaida beteiligt und besonders an den gegen Indien gerichteten Aktivitäten. Auf seine Veranlassung soll die Organisation Pakistan als "abtrünnigen" Staat eingestuft haben.

Der Drohnenangriff ereignete sich im Bezirk Datta Khel im Stammesgebiet Nord-Waziristan. Bei den anderen Getöteten soll es sich um Anhänger des Rebellenkommandeurs Hafuz Gul Bahadur handeln. Eine unabhängige Überprüfung der Angaben ist nicht möglich, da die Stammesgebiete Sperrzonen sind, zu denen Journalisten nur schwer Zugang haben. Auch die Zentralregierung in Islamabad hat hier kaum Einfluss. Deshalb nutzen die radikalislamischen Taliban und die Al-Kaida diese Gebiete auch als Rückzugszonen, aus denen sie Angriffe auf Ziele in Afghanistan starten.

Map Pakistan Islamabad Afghanistan North Waziristan
Bild: copyright dw

Meistgesuchter Terrorist getötet

Bereits am Samstag war der seit Jahren gesuchte Al-Kaida-Extremist Adnan el-Shukrijumah nach Angaben der pakistanischen Armee getötet worden. Der ranghohe Al-Kaida-Führer, der für die Planung von Anschlägen im Ausland verantwortlich gewesen sein soll, sei bei einem morgendlichen Militäreinsatz in Shinwarsak im Stammesgebiet Süd-Waziristan getötet worden, erklärte die Armee.

Shukrijumah, der zum Teil in den USA aufgewachsen ist und unter anderem einen Anschlag in New York geplant haben soll, steht auf der US-Liste der "meistgesuchten Terroristen". Er war seit langem in dem unwegsamen Berggebiet an der Grenze zu Afghanistan vermutet worden, das als Rückzugsgebiet für Al-Kaida gilt. Ein pakistanischer Sicherheitsbeamter sagte der Nachrichtenagentur AFP, die Geheimdienste hätten Shukrijumah fünf bis sechs Jahre lang nachgespürt.

Adnan Shukrijumah Al-Qaida-Führer getötet
Bild: Ho/AFP/Getty Images

Großoffensive gegen Taliban und Al-Kaida

Shukrijumah soll hinter dem Anschlagsversuch auf die New Yorker U-Bahn im September 2009 stehen. Zudem wurde er wegen weiterer Anschlagspläne in Großbritannien gesucht. Die US-Bundespolizei FBI hatte fünf Millionen Dollar (rund vier Millionen Euro) für Hinweise ausgesetzt, die zu seiner Festnahme führen. Laut dem FBI-Agenten entspricht Shukrijumahs Rang bei Al-Kaida dem eines "Einsatzchefs". Er soll sich vom Tellerwäscher in einem Al-Kaida-Ausbildungslager in die Führungsriege des Terrornetzwerk des inzwischen getöteten Osama bin Laden hochgearbeitet haben.

Die USA hatten ihre Drohnenangriffe zu Jahresbeginn vorübergehend eingestellt, weil die pakistanische Regierung Friedensgespräche mit den Taliban führte. Nach dem Scheitern der Verhandlungen waren sie Mitte Juni wieder aufgenommen worden. Die pakistanische Armee begann gleichzeitig mit einer Großoffensive gegen Taliban und Al-Kaida. Dabei sollen bislang mehr als 1560 Terroristen und 125 Soldaten getötet worden sein.

gmf/haz (afp, ap, dpa, rtr)